Druckartikel: Die heute beginnenden Abitur-Prüfungen fordern auch die Schulen

Die heute beginnenden Abitur-Prüfungen fordern auch die Schulen


Autor: Michael Memmel

Bamberg, Dienstag, 02. Mai 2017

Ab dem heutigen Mittwoch müssen rund 40 000 Schüler in Bayern bei den Abiturprüfungen zeigen, was sie in den vergangenen Monaten und Jahren gelernt haben. A...
Markus Knebel


Ab dem heutigen Mittwoch müssen rund 40 000 Schüler in Bayern bei den Abiturprüfungen zeigen, was sie in den vergangenen Monaten und Jahren gelernt haben. An den sieben Bamberger Gymnasium treten rund 800 Jungen und Mädchen zu den drei schriftlichen und zwei mündlichen Prüfungen bis 2. Juni an. Optional gibt es eine mündliche Zusatzprüfung am 23. Juni. Dazu sprachen wir mit Markus Knebel, Schulleiter des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums, wo sich 93 Schüler den Prüfungen stellen.

Wie viel Aufwand bedeuten die Prüfungen für Ihre Schule?
Markus Knebel: Der Aufwand ist ganz enorm. Dies beginnt bereits bei den räumlichen und personellen Planungen, einer Lehrerkonferenz noch im März und mehreren Sitzungen des Prüfungsausschusses. Am E.T.A. schreiben alle in einer der Turnhallen, notwendig sind mehrere Aufsichten über die gesamte Prüfungszeit. Zudem muss gewährleistet sein, dass der "normale Betrieb" im Haus die Abiturprüfung nicht beeinträchtigt.
Am Morgen der jeweiligen Prüfungen werden sämtliche Aufgaben nochmals von einem ganzen Stab an Lehrkräften auf inhaltliche und formale Richtigkeit überprüft. Dies beginnt bereits Stunden vor dem eigentlichen Prüfungsbeginn. Sobald das Abitur geschrieben ist, geht es mit dem Korrekturen weiter. Alle Aufgaben werden von jeweils zwei Lehrkräften - unabhängig voneinander - korrigiert. Die aufwendigste Korrektur ist erfahrungsgemäß das Deutschabitur, da hier einerseits alle eine schriftliche Prüfung ablegen müssen und der Umfang der zu korrigierenden Arbeiten hier in der Regel am höchsten ist.

Teile der schriftlichen Abiturprüfungen wurden in diesem Jahr erstmals in Bundesländer übergreifender Zusammenarbeit erstellt. Halten Sie dies für sinnvoll und zukunftsträchtig?
Da sich bayerische Abiturienten bei einem Numerus-clausus-Fach oder bei Direktbewerbungen an Universitäten mit Bewerbern aus anderen Bundesländern vergleichen müssen, halte ich eine länderübergreifende Zusammenarbeit nicht nur für sinnvoll, sondern für notwendig. Es darf nicht zu einer Benachteiligung kommen, wenn man in einem Bundesland mit entsprechend hohem Anspruch für eine vergleichbare Leistung eine ganze Notenstufe schlechter abschneidet als in anderen Bundesländern.

Welchen Tipp geben Sie Eltern und Schülern vor der Prüfung?
Langfristig planen und vorbereiten - und dann am Abend vor der Prüfung so entspannt wie möglich gemeinsam zum Italiener gehen! Früh ins Bett gehen, in Ruhe frühstücken und dann auf das vertrauen, was man kann und was einem die Lehrkräfte beigebracht haben.

An was denken Sie, wenn Sie sich an Ihre eigene Abi-Prüfung erinnern?
An die Prüfungen selbst habe ich so gut wie keine Erinnerungen mehr. Ich weiß nur, dass ich im Leistungskurs Latein unglaublich froh war, als ein Text dran kam, den wir zuvor im Unterricht übersetzt hatten. Erinnern kann ich mich eher an die Wochen nach dem (bestandenen) Abitur...

Die Fragen stellte
Michael Memmel