Die Haßfurter Heinrich-Thein-Schule produziert Einser-Kandidaten in Hülle und Fülle
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Samstag, 30. Juli 2016
"Auf dass das Arbeitsamt nie mehr Notiz von uns nehme", mit diesem Vorsatz schlossen die Schülersprecher Steffen Elflein und Sarah Schütz die Abschlussfeier...
"Auf dass das Arbeitsamt nie mehr Notiz von uns nehme", mit diesem Vorsatz schlossen die Schülersprecher Steffen Elflein und Sarah Schütz die Abschlussfeier an der Heinrich-Thein-Berufsschule in Haßfurt. Erneut beeindruckte die große Zahl der Staatspreise, die es für Abschlüsse zwischen 1,0 und 1,5 gibt. Premiere feierten die ersten Absolventen der Berufsintegrationsklasse für Flüchtlinge, die nach zwei Jahren die Berufsschule verließen. Drei davon bestanden als externe Prüflinge an der Mittelschule den Qualifizierenden Abschluss.
Heiß begehrt
Die Berufsschulleiterin Heidrun Görtler betonte bei der Verabschiedung, alle Abschlussschüler hätten für ihre Leistungen Anerkennung verdient und seien für die ersten Schritte ins Berufsleben gerüstet.
Dass es heute keinen echten Abschluss mehr gibt, sondern der gesellschaftliche und technische Fortschritt im Berufsleben ständige Fortbildung bedeutet, betonte auch Landrat Wilhelm Schneider. Gut ausgebildete junge Menschen seien heute in der Wirtschaft heiß begehrt. "Sie sind gesucht", rief er den Absolventen zu. Der Landkreis bemühe sich, als Sachaufwandsträger der Berufsschule die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, ebenso wie die ausbildenden Betriebe. Die Generalsanierung der Schule werde derzeit geplant, der grobe Kostenrahmen belaufe sich auf 21 Millionen Euro. Damit investiere der Landkreis in seine Jugend und in die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Haßberge.Stolz zeigte sich Schneider auf die Vorreiterrolle bei den Berufsintegrationsklassen für die Flüchtlinge. Bei allen schlimmen Nachrichten der letzten beiden Wochen "gibt es viele gute Beispiele und Chancen, und wir nutzen diese Chancen", betonte er. Von den 15 Absolventen der ersten Abschlussklasse hätten fünf einen Ausbildungsvertrag für September unterschrieben, einen in Aussicht, vier wechseln an die Berufsfachschule, drei haben extern den Quali bestanden, und eine Schülerin hat sich sogar für das Gymnasium qualifiziert.
Der Landrat betonte die Bedeutung einer qualifizierten beruflichen Bildung "für die wirtschaftliche Entwicklung unserer ganzen Region." Den Schulleitern Heidrun Görtler und Jochen Brüggemann dankte er für ihre stets neuen Initiativen. So waren unter den Abgängern heuer die ersten Abschlüsse des Pilotprojekts "Abi und Auto".
Die Berufsstarter sollten sich, wie es hieß, in der Gesellschaft engagieren, Familie und Freundeskreis pflegen. Sparkassendirektor Andreas Linder betonte: "Nicht alles, was man zählen kann, zählt, und nicht alles, was zählt, kann man zählen." Besondere Leistungen wurden gewürdigt. Abschlüsse zwischen 1,0 und 1,5 in der Gesamtnote werden mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet. Die vier gelddotierten Preise gingen in der Sommerprüfung an Lena Schlotter aus Hirschfeld (Berufsfachschule Kinderpflege) sowie an Holger Schmidt aus Ueschersdorf (Fränkische Rohrwerke), die jeweils mit einer Eins abschlossen. Die gleiche Leistung gelang Waldemar Repp aus Hammelburg ("KOB") in der Winterprüfung, die 1,12 von Sebastian Döpfert (Hergolshausen) war ebenso den Staatspreis wert.
Weitere Staatspreise
Ebenfalls Staatspreise erhielten: Andreas Henninger, Benedikt Ames, Cornelia Linz, Alexander Dittmann, Siegfried Mannleitner, Martin Grimmer, Jakob Kaiser, Kevin Schmidt, Linda Wildanger, Florian Graf, Henry Lührs, Jonas Mantel, Angelo Geuß, Julian Mühlfeld, Tobias Thomas, David Schwarz, Matthias Steininger, Dominik Deringer und Emre Kücük (alle
Winterprüfung). Sowie aus der Sommerprüfung: Theresa Emmert, Patrick Mauer, Anna Fetter, Laura Zdzieblo, Natalie Schengeider, Leonie Wolf, Felicitas Ständecke, Eva Heller, Niklas Unger, Jacqueline Schwarz, Lena Rausch, Katharina Ort, Tamara Büttner, Sabrina Muth, Barbara Freund, Jana Lehmann, Marie-Christin Bayersdorfer, Stefanie Scheb, Celine Bernard, Lena Neubauer, Phi-lipp Hünnerscheidt, Alexander Franz, Tobias Zschwerpe, Kristina Glückert, Tina Schmitt, Verena Stark, Janina Werner und Thi Hoang Oanh Nguyen.Die beste Leistung im Englisch-Zertifikat lieferte Alexander Franz aus Euerdorf (Firma "Bitfire") ab. Für die besten Abschlüsse in den Berufsfachschulen wurden Tamara Büttner aus Weisbrunn (Ernährung und Versorgung), Katharina Ort aus Sailershausen (Sozialpflege) sowie Theresa Emmert aus Haßfurt und Lena Schlotter aus Hirschfeld ausgezeichnet. Die beiden absolvierten die Berufsfachschule für Kinderpflege jeweils mit einer glatten Eins. Punktgleich waren auch Sandro Möller aus Goßmannsdorf und Fabian Straub aus Großeibstadt als beste Absolventen der Berufsfachschule der Technischen Assistenten für Informatik. Sie alle erhielten Preise des Freundeskreises der Berufsschule.
Die Kreishandwerkerschaft zeichnete den Metzger Valentin Storch aus Unsleben für die beste Leistung im gewerblich-handwerklichen Bereich aus, die Firma FTE überreichte den Preis für die beste Leistung im gewerblich-industriellen Bereich an Holger Schmidt aus Ueschersdorf und die Sparkasse würdigte Laura Zdzhieblo aus Knetzgau für die beste kaufmännische Leistung.