Die Gelbe Tonne erhöht den Anteil der Leichtverpackungen
Autor: Christian Licha
Sand am Main, Mittwoch, 05. Dezember 2018
Christian Licha "Die Gelbe Tonne wird kommen." Davon zeigten sich die Initiatoren des Bürgerbegehrens zur Abfallentsorgung am Dienstagabend überzeugt bei ihrer Informationsveranstaltung im Hotel Goger...
Christian Licha "Die Gelbe Tonne wird kommen." Davon zeigten sich die Initiatoren des Bürgerbegehrens zur Abfallentsorgung am Dienstagabend überzeugt bei ihrer Informationsveranstaltung im Hotel Goger in Sand.
Auf seiner Liste der wichtigsten Fragen zur Gelben Tonne hatte Julian Müller scherzhaft auch Folgendes stehen: "Was mache ich mit meinem Mann, wenn er samstags nicht mehr in den Wertstoffhof muss?" Für Müller ist es unverständlich, dass in der Öffentlichkeit verbreitet wird, der Wertstoffhof sei ein "Kommunikationszentrum" der Gemeinden. Für den Austausch untereinander gebe es andere Möglichkeiten und man sollte schon das Augenmerk auf den eigentlichen Sinn und Zweck der für den Landkreis neuen Abfallentsorgungsmöglichkeit beschränken, so der Nachwuchspolitiker.
Fakt ist, vorbehaltlich eines positiven Kreistagsbeschlusses im Dezember oder einen Sieg beim Bürgerentscheid am 23. Februar, dass die Gelbe Tonne im ersten Quartal 2020 kommen wird. Sie wird die gleiche Größe haben wie die blauen Altpapiertonnen und vierwöchig geleert.
Nicht jeder müsse die Tonne nehmen, denn es bestehe nach der vorgeschlagenen Kombi-Lösung auch die Möglichkeit, die Leichtverpackungen weiterhin in den Wertstoffhof zu bringen. Allerdings entfalle die für den Bürger mühsame Trennung nach einzelnen Abfallsorten. Wenn Bedarf bestehe, kann sich ein Haushalt, der viel Aufkommen an Leichtverpackungen hat, durchaus auch zwei Gelbe Tonnen bestellen. Bewusst habe man sich nicht für den Gelben Sack entschieden, denn dieser sei nicht besonders reißfest und auch das Herumfliegen der Säcke auf der Straße bei stürmischem Wetter sei ein Problem.
Die moderne Sortiertechnik in den Verwertungsanlagen des Dualen Systems garantiere eine hohe Sortenreinheit, so Müller. Die Aussage von Tonnen-Gegnern, dass ja sowieso alles verbrannt werde, konnte Müller so nicht stehen lassen. Freilich gebe es zum Beispiel die Mischkunststoffe, die nicht mehr regranuliert werden können und deshalb verbrannt werden müssen. Dies geschehe aber auch heute schon mit den in den Wertstoffhöfen abgegeben Mischkunststoffen.
Auch die Argumentation der befürchteten vielen Fehleinwürfe in die Gelbe Tonne entkräftete Müller. Viele davon seien "intelligente" Fehlwürfe, deren Materialien durchaus wiederverwertet werden. Als Beispiel nannte er das Leberkäsbrötchen vom Metzger in Alufolie. Das sei eine Verkaufsverpackung, das daheim eingepackte Brötchen mit Alu von der Rolle aber nicht. Es schade jedoch nicht, wenn die Alufolie in der Gelben Tonne entsorgt werde, egal aus welcher Quelle sie stamme.
Mit nur 15,5 Kilogramm gesammelten Leichtverpackungen im Jahr je Einwohner sei der Landkreis Haßberge Schlusslicht in Unterfranken. Alle anderen Landkreise haben laut Redner nahezu die doppelte Menge, obwohl oder weil sie auch die Gelbe Tonne in ihrem Entsorgungssystem benutzen. Diese Steigerung werde sich auch im Landkreis Haßberge einstellen, ist Müller überzeugt.