Die Gehwege nicht "vergessen"
Autor: Bernhard Panzer
Herzo Base, Dienstag, 19. März 2019
Auf den Anwohner-Ringstraßen im zweiten Bauabschnitt wurden bewusst keine abgegrenzten Gehsteige vorgesehen. Im Planungsausschuss brachte CSU-Stadtrat Schwab Äußerungen von Anwohnern in die Debatte ein.
Bernhard Panzer Es ist Geduld gefragt im neuen Stadtteil auf der Herzo Base. Denn in den Bauabschnitten zwei und drei werde wohl noch zwei Jahre Baustelle sein, sagte Bürgermeister German Hacker (SPD) in der Sitzung des Herzogenauracher Planungsausschusses am Montagabend. Und damit herrschen solange auch noch besondere Verkehrsverhältnisse.
Hacker antwortete damit auf eine Bemerkung des CSU-Fraktionsvorsitzenden Bernhard Schwab. Er hatte auf Äußerungen von Anwohnern hingewiesen, nachdem diese in den Ringstraßen des zweiten Bauabschnitts Gefahren für sich und ihre Kinder sehen. Vermisst werde in den Straßen dort, so sagte Schwab, ein von der Fahrbahn abgegrenzter Gehweg. Schwab: "Sind die vergessen worden?" Auch sei die Frage gestellt worden, ob man dort nicht Schrittgeschwindigkeit fahren sollte.
Tempo 30 soll bleiben
Man habe in diesen Ringstraßen bewusst auf Gehwege verzichtet, entgegnete der Bürgermeister. Vergessen worden seien die Gehwege demnach mitnichten. Diese Schleifen dienen laut Hacker ausschließlich dem Anwohnerverkehr. Und auch Tempo 30 sei natürlich bewusst so gewählt und auch ausreichend. "Das heißt ja nicht, dass man zwingend dort 30 fahren muss", ergänzte er. Die Verkehrsteilnehmer müssten sich dort arrangieren. Auch der Stadt seien die Kritikpunkte bekannt. Hacker: "Wir stehen im Kontakt mit den Anwohnern."
Er appellierte an die Geduld der Bewohner. Man müsse dem Baugebiet die nötige Zeit noch geben. Planungsamtsleiterin Anja Wettstein fügte hinzu, dass es in dem Wohngebiet auch viele grüne Wege und andere kurze Verbindungen für Fußgänger gebe. Solange dort Baustelle ist, sei der Verkehr freilich größer, sagte Hacker. Da könne man ein dreijähriges Kind eben noch nicht alleine mit dem Laufrad auf die Straße lassen.
Trügerische Sicherheit
Auch die grüne Stadträtjn Retta Müller-Schimmel hakte noch einmal wegen eines möglichen verkehrsberuhigten Bereichs nach. Warum lasse man dort nicht Schritt fahren? Das wäre eine trügerische Sicherheit, entgegnete der Bürgermeister. Denn dann müsste die Rechts-vor-links-Regel außer Kraft gesetzt werden, die wiederum für eine gewisse Beruhigung sorgt. Das würde mehr Gefahrenquellen schaffen, meinte Hacker. Er schlug vor, das Thema nicht aus dem Auge zu verlieren, aber das Ende der Baustelle abzuwarten: "Lasset uns das beobachten".
In der Sitzung wurde der zweiten vereinfachten Änderung des Bebauungsplans "Wohngebiet Herzo Base" für den zweiten und dritten Bauabschnitt zugestimmt. Es lag nur eine einzige Stellungnahme hierzu vor. Die Satzung wurde beschlossen.