Die frühere Küchenchefin Elisabeth Weichlein lässt sich zum 90. bekochen
Autor: Evi Seeger
Weingartsgreuth, Freitag, 29. März 2019
"Chefin ist sie immer noch", sagt Erich Weichlein augenzwinkernd. Denn Anweisungen gibt Elisabeth Weichlein ihrem Sohn auch heute noch gerne. Die einstige Chefin des fränkischen Landgasthofs feierte g...
           
"Chefin ist sie immer noch", sagt Erich Weichlein augenzwinkernd. Denn Anweisungen gibt Elisabeth Weichlein ihrem Sohn auch heute noch gerne.
Die einstige Chefin des fränkischen Landgasthofs feierte gerade ihren 90. Geburtstag. Mit einer großen Schar an Gästen, Verwandten und Freunden, die in dem Traditionsgasthaus natürlich festlich bewirtet wurden. "Rindfleisch mit Kree" durfte nicht fehlen, darauf habe seine Mutter Wert gelegt, verrät Erich Weichlein. Das typisch fränkische Gericht sei auch immer eine ihrer Spezialitäten gewesen. So wie die klassische Weincreme als Dessert oder der Karpfen. "Beim Karpfen musste ich erst von ihr angelernt werden", schmunzelt der Chef und Küchenmeister.
In Mühlhausen in der Badgasse hat Elisabeth Weichlein, geborene Geyer, das Licht der Welt erblickt. Mit ihrem Mann Hans, der vor vier Jahren gestorben ist, trat sie 1954 vor den Traualtar. Ihr Schwiegervater sei zu dieser Zeit Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Weingartsgreuth gewesen. "Ich bin vom Bauernhof gekommen und hab' die Arbeit gekannt", sagt die Jubilarin. Durch Kochkurse in Bamberg habe sie sich weitergebildet. Mehr als 30 Jahre führten Hans und "Liesel" Weichlein das für seine Küche bekannte Traditionsgasthaus. Zeit für Reisen oder Hobbys sei neben dem Betrieb nicht geblieben.
Einen Ruhetag gab es nicht
Vor allem nach der Geburt der Söhne Friedmar und Erich gab es alle Hände voll zu tun. Damals habe es noch keinen Ruhetag gegeben, erinnert sie sich. Der sei erst 1970 eingeführt worden. Heute sind die vier Enkel die ganze Freude von Elisabeth Weichlein. Einer von ihnen, Philipp, werde einmal den elterlichen Betrieb übernehmen. Er sei dann die achte Generation, seit 1784 der Wirt und Braumeister Johann Kaspar Weichlein das Haus übernahm. Zurzeit sei Philipp Sous-Chef beim bekannten Sternekoch Alexander Herrmann in Wirsberg, erzählt die stolze Oma. Sie ist zwar temperamentvoll und geistig fit, hat jedoch Probleme mit dem Gehen. In die Schar der Gratulanten reihten sich auch Landrat Alexander Tritthart und Bürgermeister Friedrich Gleits-mann (beide CSU) ein.