Die friedlichen Äschen sind rar geworden
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Mittwoch, 11. Januar 2017
Vor einem halben Jahrhundert erlebte der Bezirksfischereiverein Kulmbach einen echten Mitgliederboom: Aus diesem Grund konnte der Vorsitzende Frank Podhorn ...
Vor einem halben Jahrhundert erlebte der Bezirksfischereiverein Kulmbach einen echten Mitgliederboom: Aus diesem Grund konnte der Vorsitzende Frank Podhorn bei der Jahreshauptversammlung jetzt 17 Mitglieder für 50 Jahre Treue auszeichnen, sie alle wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Weitere zwölf Angler wurden für 40 Jahre Verbundenheit zum Verein und 14 Mitglieder für 25-jährige Treue geehrt.
Äschen sind in den Gewässern des Bezirksfischereivereins Kulmbach rar geworden. Aus diesem Grund dürfen diese torpedoförmigen Friedfische erst geangelt werden, wenn sie ein Maß von 38 Zentimetern erreicht haben. Grund für den Rückgang der Äschen ist die Wasserqualität. Denn Äschen reagieren äußerst empfindlich auf Verschmutzungen aller Art.
"Wir haben im letzten Jahr keine Äschen-Setzlinge bekommen. Und auch für dieses Jahr sieht es schlecht aus", erklärte der Vorsitzende des Bezirksfischereivereins Kulmbach, Frank Podhorn. Das Angeln von Friedfischen sei im Baggersee ohnehin zwischen Oktober und Ende Dezember verboten, merkte Podhorn an.
Nicht mehr anfüttern
Außerdem rief er bei der Jahreshauptversammlung alle Angler auf, das Anfüttern strikt zu unterlassen. Zudem sollten Angler auch Maisdosen wieder mitnehmen. Beim "Tag der sauberen Gewässer" wurde nicht nur Unrat - den Spaziergänger, Jugendliche, Feiernde hinterlassen haben - an den Gewässern gefunden, sondern auch "Angler-Müll". "Wir werden in diesem Jahr die Ufer kontrollieren, gegebenenfalls Sperren aussprechen", kündigte Podhorn an. Sorgen machen sich die Fischer zudem wegen des Silberreihers, des Kormorans, aber auch Biber und Otter sind auf dem Vormarsch. Der Vorsitzende blickte auf das vergangene Jahr zurück und erinnerte an zahlreiche Veranstaltungen. Das Königsfischen wurde in der vergangenen Saison auf Juni vorverlegt, das soll beibehalten werden. Eine echte Traditionsveranstaltung ist alljährlich das Altstadtfischen. 2017 wird es allerdings ausfallen, da wegen der Sanierung des Zentralparkplatzes der Wasserspiegel stark abgesenkt werde, erläuterte Podhorn.
Für große Aufregung im vergangenen Jahr hat außerdem eine Urheberrechtsklage gesorgt. Der Bezirksfischereiverein wurde, weil er Fotos vom Fisch des Jahres veröffentlicht hatte, angezeigt, sollte 1500 Euro wegen Urheberrechtsverletzungen zahlen. "Wir konnten das Verfahren gerade noch abwenden", informierte Podhorn.
Kassierer Gerald Kummer legte die Finanzlage offen. Mehr als 27 000 Euro hat der Bezirksfischereiverein im vergangenen Jahr für Fischbesatz ausgegeben. Aktuell sind 724 Erwachsene und 49 Jugendliche im Verein Mitglied, betonte Kummer.
Gewässerwart Gerd Suske ging auf die zahlreichen Besatzmaßnahmen und auf die Wasserqualität in den vereinseigenen Gewässern ein. Am Oberauhof wurde eine Elektronetzbefischung durchgeführt. Das Ergebnis: Der Weißfischanteil ist nicht zu hoch, der Fischbesatz ist demnach nicht für die Blaualgenproblematik ausschlaggebend. Im Mittelpunkt der Hauptversammlung allerdings stand ein wahrer Ehrungs-Marathon. so