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Die Frau mit dem "Beauty-Grinsen"


Autor: Michael Wunder

Teuschnitz, Freitag, 14. Oktober 2016

Auch wenn es für Männer ein Leben über 50 gibt, waren beim Kabarett mit Annette von Bamberg rund 90 Prozent der Besucher am Knock in Teuschnitz Frauen. Ihr ...
Annette Grabiger meistert mit ihrem "Beauty-Grinsen" die Krisen auch über das 50. Lebensjahr hinaus.  Foto: Michael Wunder


Auch wenn es für Männer ein Leben über 50 gibt, waren beim Kabarett mit Annette von Bamberg rund 90 Prozent der Besucher am Knock in Teuschnitz Frauen. Ihr zweites Kabarett-Soloprogramm "Es gibt ein Leben über 50 - jedenfalls für Frauen", in dem sie den zweiten Lebensabschnitt beschreibt, kam bei allen gleichermaßen gut an.
Teilweise brauchte das männliche Geschlecht schon ein etwas dickeres Fell, wenn die Ü50-Frau aus "Bambärch" austeilte. Bei vielen Männern versage nach einem halben Jahrhundert die Natur und die Haare wachsen an falschen Stellen. Besonders schlimm werde es dann für jene, die sich im gesetzten Alter eine jüngere Freundin zulegen. Die intelligente Ehefrau lache sich dann aber eins ins Fäustchen, weil es dann für den Alten mit der Gemütlichkeit vorbei sei. Vieles gehe dann nicht mehr vom Sofa aus, denn schließlich sei jetzt Action angesagt.


Kollektive Lachanfälle

Auch die Umstellung auf WhatsApp dürfte für manchen jenseits der 50 nicht mehr so einfach sein. Frauen bewältigten die nicht ausbleibende Krise in diesem Alter mit kollektiven Lachanfällen, während viele Männer daran verzweifelten. "Dabei saufen die Frauen auch in diesem Zwischenalter, aber meist net aus Spaß." Notfalls helfe auch ein Lach-Yoga-Seminar, das auch einer "alten Schachtel" große Freude bereiten kann.
Die Frau mit dem "Beauty-Grinsen" aus Bamberg machte auch einen Schnellkurs mit dem Teuschnitzer Publikum. Nachdenklich stimmte die Frauen mit Erreichen des 50. Lebensjahres auch die Tatsache, dass man von der Krankenkasse einen Gutschein für eine Darmspiegelung erhält. Dennoch kämpfen sie weiter, werden auf keinen Fall verzweifeln und setzen sich überall durch. Auch in der mit Reichtum gesegneten katholischen Kirche. Dort werden Frauen zum Vorbeten, zum Austeilen der Kommunion, aber auch zum Reinigen des Gotteshauses benötigt. "Ohne den Blumenschmuck der Frauen wären die Kirchen karg wie der Bahnhof von Bayreuth", so die Kabarettistin. Aber dennoch seien die Frauen an der Sünde schuld, denn schließlich gilt: "Wo keine Frauen sind, gibt es keine Verführung". In höheren Ebenen hingegen seien die Frauen in der Kirche weniger gefragt. Dabei könnte eine Bischöfin mit dem großen Wohnzimmer des Erzbischofs, der in der Regel auch Single ist, viel mehr anfangen. Auch die Gehälter der Priester, die in der Regel keine Kinder haben, und der höheren Geistlichen seien recht ordentlich, so die 52-Jährige aus Bamberg.


Frage der Kleidergröße

Tapfere Männer waren auch im zweiten Teil gefordert, als sie als Emanze richtig vom Leder zog und auch ein wenig provozierte. "Ängstliche Frauen hasse ich wie die Pest", denn schließlich geht von den Männern, die selbst Angst in der Dunkelheit haben, keine Gefahr aus, so Annette Grabiger. Sie kündigte an, dass Frauen mit 50, wo vieles eine Frage der Kleidergröße ist, noch viel werden können. Dabei könne auch ein Prosecco, der "Klosterfrau-Melissen-Geist des 21. Jahrhunderts", hilfreich sein.