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Die Familie ist das Wichtigste


Autor: Günther Geiling

Eltmann, Dienstag, 11. Dezember 2018

"Täglich lese ich noch meine Tageszeitung, mache Handarbeiten wie Sticken und Nähen und treffe mich einmal in der Woche mit meinen Turnfrauen. Am liebsten spiele ich auf meiner Mundharmonika, singe un...
Antonie May feierte gestern ihren 90. Geburtstag. Foto: Günther Geiling


"Täglich lese ich noch meine Tageszeitung, mache Handarbeiten wie Sticken und Nähen und treffe mich einmal in der Woche mit meinen Turnfrauen. Am liebsten spiele ich auf meiner Mundharmonika, singe und erzähle Geschichten für mein Urenkelkind. Das macht Spaß." Mit diesen Aktivitäten und einem positiven Blick in die Zukunft feierte Antonie May, geb. Wolfschmitt, jetzt ihren 90. Geburtstag.

Hierzu gratulierten ihr drei Töchter, fünf Enkelkinder und ein Urenkel sowie Bürgermeister Michael Ziegler.

Antonie May stammt aus Reckendorf, wo man einen kleinen Bauernhof hatte. Weil der Vater im Krieg war, mussten die fünf Geschwister, vier Buben und eine Schwester, mit der Mutter die Landwirtschaft betreiben. Außerdem hatte man während des Krieges zwei evakuierte Frauen und ihre drei Kinder aus Düsseldorf in das Haus aufgenommen. Daraus entwickelte sich eine Freundschaft, die auch heute noch Bestand habe.

Antonie May erinnerte sich an diese Zeit aber auch deswegen, weil ihr jüngster Bruder 1941 auf die Welt kam und sie ihn als Dreizehnjährige versorgen musste, da die Mutter mit der Stall- und Feldarbeit viel zu tun hatte. Deswegen habe sie auch früh das Kochen und Backen sowie die Hausarbeit gelernt. Um sich nach der schlimmen Zeit ein bisschen Geld zu verdienen, habe sie dann fünf Jahre in der Schokoladenfabrik Hechtfischer in Bamberg gearbeitet.

Mit 25 Jahren hat sie dann ihren Mann Hans May geheiratet, der Kriegskamerad und bester Freund ihres Bruders gewesen sei. Aus dieser Ehe sind drei Töchter hervorgegangen, die alle nach ihrer Schulzeit studiert hätten. Eine wohne nun in München, die andere in Ludwigsburg und die dritte in Ebelsbach. Leider sei ihr Mann im Jahre 2012 verstorben.

Antonie May gab ihrer Freude Ausdruck, dass alle Kinder und Enkel gerne zu Besuch kämen und ihre Oma auch unterstützen. "Meine Familie war und ist mir immer das Wichtigste im Leben gewesen." Im Gegenzug koche und backe sie gerne für sie. Aber auch die Nachbarin sei immer da, wenn sie Hilfe brauche. Viele Besucher stellten sich den Tag über ein, um Antonie May zum ihrem Geburtstag zu gratulieren. gg