Die Erfahrung an der Spitze
Autor: Rainer Lutz
Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 24. Oktober 2019
In seiner fast 25-jährigen Amtszeit hat sich Neustadt in vielen Bereichen weiter entwickelt. Jetzt wird Oberbürgermeister Frank Rebhan 60 und muss entscheiden, ob er sich im März noch einmal zur Wahl stellt.
Erfahrung, sagt Frank Rebhan, ist es, die ihm heute das Amt des Oberbürgermeisters leichter macht. Leichter als damals, 1995, als er zum ersten Mal in dieses Amt gewählt wurde und es gleich mit einer schwierigen Lage für die Stadt zu tun bekam. "Als Siemens den Standort aufgab, gingen 90 Prozent der Steuereinnahmen verloren", erinnert er sich. Eine Herausforderung für den neuen Rathauschef. Heute blickt Frank Rebhan entspannt darauf zurück. Das kann er, weil er weiß, dass die schwere Zeit gemeistert wurde und weil man mit 60 Jahren wohl generell etwas entspannter ist. Und 60 wird Frank Rebhan morgen.
Herausforderungen gab es in fast 25 Jahren an der Spitze der Stadt für Frank Rebhan immer wieder. Die Neustadter trauten ihm zu, sie auch immer wieder zu meistern. Sie gaben ihm seither bei jeder Kommunalwahl ihre Stimmen mit beachtlicher Mehrheit. Das liegt sicher daran, dass "der OB" einiges an Erfolgen vorweisen kann. Die Innenstadt wurde in seiner Amtszeit in großen Teilen umgestaltet. Schnelles Internet erreichte auch die Außenorte. Gerade beginnt der Marktplatzumbau und der Blick richtet sich schon auf die Ernststraße.
Wachstum gegen die Prognosen
Schulen wurden immer wieder saniert, Kitas und Kindergärten gebaut und erweitert - denn Neustadt ist allen Prognosen zum Trotz ein Wohnort geworden, der junge Familien anzieht. "Wir können uns kaum retten vor Nachfrage nach Bauplätzen", sagt Frank Rebhan. Das hat natürlich mit der Bundesstraße 4 zu tun, die Neustadt viel besser an Coburg und die Welt anbindet. "Das ist als wäre man umgezogen", beschreibt der Oberbürgermeister die Auswirkung.
Doch die Stadt selbst hat an Lebensqualität in den vergangenen Jahren zugelegt. Einkaufsmöglichkeiten, medizinische Versorgung, weiter führende Schulen - die Strukturen stimmen.
Und sie sollen noch besser werden. Gerade sorgt die Stadt selbst dafür, schafft preiswerten barrierefreien Wohnraum, weil sich nicht jeder ein Häuschen leisten kann, und auch ältere Menschen noch selbstbestimmt wohnen können sollen. Und selbst in Sachen Kultur wurde und wird die Stadt aufgemöbelt. Nicht ohne Stolz blickt Frank Rebhan auf die Kultur.werk.stadt, die im ehemaligen Patzschke-Gebäude entstanden ist, und betont: "Kultur ist nicht nur etwas für Oberzentren."
Ein Erfolg, der Frank Rebhan besonders viel Freude macht, ist die, wie er sagt, "extrem intensivierte Zusammenarbeit" mit der Thüringer Nachbar- und Partnerstadt Sonneberg. "Das ist spannend, auch wenn viel Arbeit drin steckt und die Bürokratie oft erheblich bremst", sagt er.