Druckartikel: Die einstige Betonwüste lebt

Die einstige Betonwüste lebt


Autor: Werner Reißaus

Weiher, Donnerstag, 23. November 2017

Der Landkreis Kulmbach hat 250 000 Euro in die Neugestaltung der Außenanlage an der Realschule investiert.
Die neugestaltete Außenanlage der Carl-von-Linde-Realschule Foto: Werner Reißaus


Die Erneuerung der Außenanlagen zwischen dem Hauptbau der Carl-von-Linde-Realschule und der Dreifach-Sporthalle ist ohne Zweifel gelungen. Rund 250 000 Euro ließ sich der Landkreis Kulmbach als Sachaufwandsträger das Projekt kosten. Das neue Konzept spricht an, nicht nur wegen seiner Funktionalität, sondern auch und gerade wegen seines parkähnlichen Charakters.
Im Beisein von Rektorin Monika Hild und Schülern der Ganztagsklasse hat Landrat Klaus Peter Söllner (FW) die Außenanlagen jetzt offiziell ihrer Bestimmung übergeben.


Beton bröckelte

Die Gründe, die zur Erneuerung führten, waren offenkundig. Vor allem die Treppen aus Beton waren marode, die Verkehrssicherheit war wiederholt gefährdet, häufige Notreparaturen waren die Folge. Auch das Betonsteinpflaster hatte sich infolge der jahrelangen Frosteinwirkungen teilweise aufgelöst, die Schüler mussten immer wieder Stolperfallen ausweichen.
Hinzu kam, dass sich das gesamte Gelände ungleichmäßig setzte. So bildeten sich bei Regen immer größere Pfützen, die im Winter zu Glatteis führten. Auch die Wegebeleuchtung war längst in die Jahre gekommen und störanfällig und mit 120 Watt Leistung je Leuchte im Vergleich zur geplanten LED-Lösung mit zwölf Watt je Leuchte energetisch weit vom Stand der Technik entfernt.
Bisher war es zudem mit den vorhandenen Treppen nicht möglich, stufenlos den enormen Höhenunterschied zwischen der Bushaltestelle beziehungsweise dem Parkplatz und dem Eingangsniveau zur Sporthalle zu überwinden.
Die jetzt verändernde Wegeführung lässt alternativ zur Nutzung der Treppe auch eine völlig stufenlose Überwindung des Höhenunterschieds zum Beispiel mit einem Kinderwagen zu. Die Wegeführung entspricht zwar aufgrund ihrer Länge nicht der Norm für Behindertengerechtigkeit - sie ist an einigen Stellen steiler als die zulässigen sechs Prozent - , jedoch können auch Rollstuhlfahrer mit einer Hilfsperson die Anlage problemlos nutzen.


Biotop eingebunden

Mit eingebunden in die Erneuerung wurde auch das schulische Biotop, denn der Weg führt direkt daran vorbei. Auch neue Sitzgelegenheiten zum Verweilen wurden geschaffen. Schließlich sorgt eine neue Bepflanzung mit weniger versiegelten Flächen und einer harmonischen Wegeführung für einen parkähnlichen Charakter.
Die Gesamtplanung lag in den Händen von Andreas Kolb vom Landratsamt. Für den Pflanzplan war Kreisfachberater Friedhelm Haun zuständig, die Baumeisterarbeiten erledigte die Firma Göhl aus Mainroth. Das notwendige Geländer, das noch angebracht werden muss, wird von der Firma Metallbau Oertel, aus Leuchau gefertigt.


Ansprechend und naturnah

Schulleiterin Monika Hild stellte fest, dass es allen Grund gebe, die Fertigstellung gemeinsam zu feiern. "Die Schüler unserer Ganztagsklasse konnten hautnah miterleben, wie aus einem tiefen Loch, das sich beim Abriss des Treppenaufgangs auftat, eine sehr ansprechende und naturnahe Anlage wurde." Die Realschuldirektorin machte deutlich, dass der Aufgang eine deutliche Aufwertung des Schulgeländes darstellt. Er werde ja auch von vielen Besuchern der Sportveranstaltungen in der Dreifach-Halle genutzt. Nicht unerwähnt ließ Hild auch den unermüdlichen Einsatz der beiden Hausmeister Uwe Nützel und Matthias Arandt bei den Pflanzarbeiten.
Landrat Klaus Peter Söllner zeigte sich begeistert vom Anblick: "Es ist toll geworden. Diese Fläche hat absolut gewonnen, dabei haben wir mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen." So habe man die Sicherheit verbessert und die Betonwüste beseitigt.