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Die DLRG feiert und rekapituliert 65 Jahre


Autor: Roland Dietz

Burgkunstadt, Dienstag, 22. Sept. 2020

Burgkunstadt — Ein Abend bei strahlendem Spätsommerwetter ist im Moment eine feine Sache. Einen solchen Abend nahm die DLRG-Gruppe Burgkunstadt zum Anlass, um auf der Terrasse des Schwimmbads Kunomare...
Im Vordergrund präsentieren die neuen Ehrenmitglieder Volker Thormälen (links) und Robert Wilm (rechts) ihre Urkunden. Dahinter: DLRG-Vorsitzender Werner Schneider (Mitte) und weitere Geehrte. Fotos: Roland Dietz


Burgkunstadt — Ein Abend bei strahlendem Spätsommerwetter ist im Moment eine feine Sache. Einen solchen Abend nahm die DLRG-Gruppe Burgkunstadt zum Anlass, um auf der Terrasse des Schwimmbads Kunomare ihr 65-jähriges Bestehen zu feiern.

"Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht, denn leider fiel unser geplanter Galaabend im Sternensaal in Weismain im März der beginnenden Corona-Pandemie zum Opfer", sagte der Vorsitzende Werner Schneider. "Wir sind trotzdem der Meinung, dass dieses Jubiläum abgehalten werden sollte."

Die letzten 65 Jahre im Rückblick

So standen zahlreiche Ehrungen an und auch ein Rückblick in die Vergangenheit der Lebensrettungsgesellschaft. Im Jahre 1935 wurde das Freibad Burgkunstadt erbaut. Nach dem 2. Weltkrieg machte man sich Gedanken um die Sicherheit der Gäste im Bad sowie um die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung.

1954 wurden unter Leitung des Lehrers Wilhelm Blenk und des Bezirksleiters der DLRG Karl Frisch die ersten Prüfungen im Bad abgehalten sowie Freischwimmscheine abgenommen.

1955 setzte sich Blenk mit der Stadt in Verbindung, um beim Stadtrat günstige Voraussetzungen für die Gründung einer Ortsgruppe der DLRG zu schaffen. Am Jahresende waren neben der Stadt Burgkunstadt weitere 26 Mitglieder eingetragen.

In den letzten 65 Jahren gab es nur einen einzigen Todesfall im Schwimmbad. Dieser war nachweislich kein Ertrinkungstod, es handelte sich um Herzversagen. Die Vorbeugung und Bekämpfung des "nassen Todes" wurden dennoch stark intensiviert.

Politische Unterstützung wächst

1958 wurde Blenk zum stellvertretendem technischen Leiter im Landesverband Bayern gewählt. Dadurch nahm auch die Verbindung zu höheren Stellen zu. 1960 standen mit Blenk und Biskup zwei Lehrscheininhaber zur Verfügung.

1961 wurde durch ein Schreiben des damaligen Bürgermeisters von Burgkunstadt (Georg Räthlein) mitgeteilt, dass der Stadtrat den Zuschuss von bisher 30 Mark auf 100 Mark erhöht hat. Grund war der zu erwartende höhere Einsatz im Schwimmbad.

Ein eigener Raum für den DLRG

1965 wurde im Schwimmbad eine Umwälzanlage eingebaut. Dabei wurde ein eigener DLRG-Raum geschaffen. Hier wurde auch die Wachmannschaft untergebracht.

Bis zum Jahr 1966 bildete die DLRG 226 Nichtschwimmer zu Schwimmern aus. Zudem wurden bis dato 1070 Frei-, Fahrten- und Jugendschwimmer von Jugendlichen sowie 224 Rettungsschwimmprüfungen abgelegt.

1974 wurde eine Jugendgruppe durch den neuen Jugendwart Volker Thormählen ins Leben gerufen. 1977 endete die Ära Blenk. Nach 23 Jahren als Vorsitzender wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wurde Volker Thormälen.

Ein Motorboot Blenk zu Ehren

1980 erhielt die DLRG ihr erstes Motorboot, ein Dory-13 mit einem 50 PS Suzuki-Motor, welches auf den Namen Wilhelm Blenk getauft wurde. 1988 wurde bei Neuwahlen Robert Wilm als erster Vorstand gewählt und das 24-Stunden Schwimmen ins Leben gerufen.

1993 erhielt die DLRG Burgkunstadt ein neues Einsatzfahrzeug sowie ein Rettungsboot. 2000 wurde das neue Freibad Kuno-Mare eröffnet. 2002 waren alle Kräfte der DLRG zusammen mit der FFW bei einer Überschwemmung des Freibads nach einem Gewitter im Einsatz.

Auch im Rahmen des Elbe-Hochwassers im gleichen Jahr waren von der DLRG Burgkunstadt Volker Thormählen, Siegfried Blüchel, Robert Groh, Stefan Büttner, Thomas Schneider, Marko Reichert und Dirk Dümmlein in Torgau im Einsatz. Eine Ehrung dieser Helfer fand durch Ministerpräsident Edmund Stoiber in München statt.

Katastropheneinsätze der DLRG

Auch an Einsätzen im Katastrophenschutz wie Schneekatastrophen, Hochwasserschutzmaßnahmen oder die Vermisstensuche auf dem Wasser war die DLRG Burgkunstadt beteiligt.

In den Folgejahren stand vor allem das Erlernen des Schwimmens im Kinder- und Jugendbereich an oberster Stelle. Um diesen Bereich auszubauen, strebt der DLRG den Bau eines Lehrschwimmbeckens an. Ein weiteres Highlight war in den letzten Jahren, dass die DLRG in Burgkunstadt "Am Anger 2" ihr eigenes Domizil gefunden hat.

Genug Platz für Schulungsräume

"Dass wir das Gebäude bekommen haben ist ein Glücksfall", freute sich DLRG-Vorsitzender Werner Schneider. Der Bezug des Gebäudes 2018 mit ausreichend Unterstellplatz für die zahlreichen Rettungsfahrzeuge und Gerätschaften sowie für Schulungsräume und Ersthilfeeinrichtung stellte einen neuen Meilenstein in der Geschichte der Wasserrettungsgesellschaft dar.

So ist es auch kein Wunder, dass Werner Schneider bei der kleinen Jubiläumsfeier sagte: "Ich bin stolz, Vorsitzender dieses Vereins zu sein." Bei den anschließenden Ehrungen stellte Werner Schneider fest, dass die Stadt Burgkunstadt Gründungsmitglied und seit 65 Jahren bei der DLRG dabei ist. Ebenso verhält es sich mit dem Ehepaar Walter und Karin Reimann, die ebenfalls schon bei der Gründung dabei waren.

Ein zweiter Höhepunkt war die Ernennung der ehemaligen Vorsitzenden Volker Thormälen und Robert Wilm zu Ehrenmitgliedern.