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Die Bürgerdienste bräuchten eine dauerhafte finanzielle Unterstützung durch den Staat


Autor: Sabine Weinbeer

Breitbrunn, Dienstag, 02. Juni 2015

Kreis Haßberge/Breitbrunn — Beachtlich fand der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Hans-Jürgen Fahn, das bürgerschaftliche Engagement gerade in kleinen Orten. Gleichwohl steht ...
Sehr beeindruckt zeigte sich Hans-Jürgen Fahn (FW) von den vielen Aktivitäten des Bürgerdienstes Breitbrunn. Einen Einblick gaben ihm Magda Künnell (links) und Gertrud Bühl. Foto: Sabine Weinbeer


Kreis Haßberge/Breitbrunn — Beachtlich fand der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Hans-Jürgen Fahn, das bürgerschaftliche Engagement gerade in kleinen Orten. Gleichwohl steht er hinter der Forderung nach einer Regelfinanzierung für Bürgernetzwerke und Mehrgenerationenhäuser. Der Stimmkreisbetreuer hatte sich, wie die Freien Wähler im Landkreis Haßberge informieren, in Breitbrunn über das Bürgernetzwerk informiert. Breitbrunn will "Wohlfühlgemeinde für Generationen" sein, wie die Bürgermeisterin Gertrud Bühl (Freie Wähler) deutlich machte. "Der Staat darf die Ehrenamtlichen nicht nach Auslaufen von Anschubfinanzierungen alleine lassen", betonte Fahn. Er kämpft für barrierefreie Bahnhöfe und für die Wertschätzung des Ehrenamtes.

Die richtige Frau am richtigen Ort

"Wir sind sehr glücklich, dass wir in Magda Künnell so eine rührige Koordinatorin gefunden haben", betonte Gertrud Bühl. Zwar seien viele der 1050 Breitbrunner sehr engagiert und auch bereit, sich im Bürgernetzwerk einzubringen, doch ohne Organisation würde alles nicht funktionieren. Ihr sei es wichtig, die Menschen in den kleinen Orten ihrer Gemeinde zusammen zu bringen. Dabei gehe es um gegenseitige Hilfe, aber vor allem um das soziale Miteinander, um einen Treffpunkt für alle.
2012 gab es das erste Treffen, um "Generationen-Cafe" und Bürgerdienst einzurichten. "Wir wollten pflegende Angehörige entlasten, Bildungsangebote für Senioren machen, eine Arzt-Sprechstunde anbieten und die Menschen zu geselligen Veranstaltungen zusammenbringen", so Bühl. Es fanden sich 21 Mitarbeiterinnen. Die Gemeinde schaffte einen Bürgerbus an, acht Fahrer aus dem Bürgerdienst waren schnell gefunden. Sie bringen die nicht mobilen Teilnehmer zu den Veranstaltungen ins Bürgerzentrum und fahren täglich die Kindergartenkinder. 40 Mitarbeiter hat der Bürgerdienst, darunter fünf ausgebildete Demenz-Betreuerinnen.
Die Beteiligung am baye-
rischen Pilotprojekt "Marktplatz der Generationen" mit dem Bürgerdienst brachte Breitbrunn zwar kein Geld, aber eine Sozialraumanalyse. "Über Projekte wie die Zukunft unserer Alten Schule haben wir uns auch vorher schon selbst Gedanken gemacht", so Bühl. Die profesionelle Analyse kann sie nutzen zur Bewerbung um Fördergeld.
Dauerhafte finanzielle Unterstützung wäre wichtiger. So ist der Versicherungsschutz der Ehrenamtlichen nicht lückenlos. Der Bürgerbus muss in Eigenregie finanziert werden. Als Anliegen gab Bühl Fahn das Thema hausärztliche Versorgung mit. sw