Druckartikel: Die berühmten drei Worte ...

Die berühmten drei Worte ...


Autor: Dietmar Hofmann

Kulmbach, Mittwoch, 02. Mai 2018

Wer kennt sie nicht, die "berühmten drei Worte"?. Andy Borg hat sie schon 1982 besungen. Frisch Verliebte säuseln sie sich pausenlos gegenseitig zu. Doch selbst in der Ehe sollten sie jeden Tag zumind...


Wer kennt sie nicht, die "berühmten drei Worte"?. Andy Borg hat sie schon 1982 besungen. Frisch Verliebte säuseln sie sich pausenlos gegenseitig zu. Doch selbst in der Ehe sollten sie jeden Tag zumindest einmal ausgesprochen werden, allein schon, um unangenehme Nachfragen zu vermeiden.
Bei mir ist das jedenfalls so. Spätestens am Abend auf der Couch, wenn wir bei einem Gläschen Wein den Tag gemütlich ausklingen lassen, höre ich meine Frau diese fesselnden Worte regelmäßig sagen: "Du bist doof!"
Allen, die hier gerne etwas anderes gelesen hätten und die mich nicht so gut kennen, muss ich erklären, dass ich nicht alles bierernst nehme und immer zu einem Scherz aufgelegt bin, auch und gerade abends auf der Couch, wenn es bei uns um die wirklich wichtigen Themen des Lebens geht.
Die Treue zum Beispiel. Neulich fragten wir uns, wie es angeblich vielbeschäftigte Menschen - Politiker, Unternehmer, Spitzensportler - immer wieder schaffen, fremdzugehen. Also, ich hätte da wirklich nicht die Zeit dazu, sagte ich zu meiner Frau. Und außerdem sei ich treu. Die schaute skeptisch. Also musste ich Überzeugungsarbeit leisten.
Mir fielen zwei plastische Beispiele ein. Würde eine Frau in meiner Gegenwart ein Taschentuch fallen lassen, um meine Aufmerksamkeit und vielleicht sogar mehr zu wecken, dann würde ich zweimal überlegen, ob ich mich bücke und das Teil aufhebe, schließlich bin ich doch schon in einem Alter, in dem es gar nicht so einfach ist, schnell wieder hochzukommen. Und auf der Straße spontan einer schönen Frau nachzuschauen, gehe schon gar nicht, legte ich nach. Du weißt schon, der Schmerz bei schnellen Drehungen des Kopfes ...
Was soll ich sagen: Meine Frau sah mich an, schüttelte das Haupt und brachte sie knallhart hervor, die "berühmten drei Worte". Dietmar Hofmann