Die Beleuchtung muss am Auto immer funktionieren
Autor: Helmut Will
Ebern, Donnerstag, 06. Oktober 2016
"Sehen und gesehen werden." Das ist das Leitmotto der Aktion "Lichttest". Die Aktion findet heuer bereits zum 60. Mal statt. Ziel ist, dass die Autofahrer e...
"Sehen und gesehen werden." Das ist das Leitmotto der Aktion "Lichttest". Die Aktion findet heuer bereits zum 60. Mal statt. Ziel ist, dass die Autofahrer ein Bewusstsein dafür bekommen, wie wichtig eine funktionierende Beleuchtung an ihrem Fahrzeug ist. Schließlich geht es um Sicherheit.
"Guten Morgen..."
Als sich noch mancher Fahrzeugführer in den frühen Morgenstunden den Schlaf aus den Augen rieb, wurde er in Ebern im Rückgrabenweg zur Seite gewunken. "Guten Morgen, Verkehrskontrolle" war der Gruß der Polizeikräfte. Meist gab es einen Hinweis auf die im Herbst stattfindende Aktion "Lichttest", wobei die gesamte Beleuchtungseinrichtung auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft wurde.
Nur wenige Fahrzeuge wiesen Mängel auf, eine erfreuliche Feststellung für die Polizei.Unter der Führung des Bundesverkehrsministeriums startete im Jahr 1956 eine "Beleuchtungswoche". In wenigen Städten wurden Fahrzeuge zu bestimmten Zeiten an ausgewählten Plätzen überprüft. Heute, 60 Jahre später, ist daraus der bundesweite "Lichttest" geworden, eine der größten Verkehrssicherheitsaktionen in Deutschland.
Ein Auge auf Fahrzeuge und ihre Beleuchtung hatten am Dienstag Beamte der Polizeiinspektion Ebern. Sie hatten sich am frühen Morgen in Ebern an der Verteilerspange postiert, um die Lichter zu überprüfen. Besonders hatten sie einen Blick auf Fahrzeuge, die "auf einem Auge blind" waren. "Die Beleuchtung an Fahrzeugen muss zu jeder Zeit intakt sein; gerade in der dunkleren Jahreszeit ist das besonders wichtig", betont der Polizeioberkommissar Tobias Kern. Nur mit einwandfreien Lichtern, dazu gehöre auch, dass die Schweinwerfer sauber sind, könne der Fahrer Personen oder Hindernisse auf der Straße oder am Fahrbahnrand erkennen.
Auf dem Parkstreifen
Kern, der ebenso wie seine Kollegen mit einer auffälligen gelben Warnweste bekleidet ist, tritt in die Fahrbahn, um ein aus Richtung Unterpreppach ankommendes Fahrzeug auf dem Parkstreifen in Höhe des Friedhofes anzuhalten. Polizeiobermeisterin Julia Holzheid tritt an die Fahrertür und teilt dem Fahrzeugführer mit, dass eine Fahrzeugkontrolle, vor allem mit Zielrichtung "Beleuchtung", durchgeführt werde. Während sie um das Fahrzeug herumgeht, beobachtet ihr Kollege Wolfgang Schmitt auf der rechten Seite das Geschehen. Holzheid lässt den Fahrer auf- und abblenden, auf die Bremse treten, blinken und die Zusatzbeleuchtungen des Autos ein- und ausschalten.
An der Kennzeichenbeleuchtung entdeckt die Beamtin einen Mangel, weshalb der Fahrer einen Mängelbericht erhält, und er muss die Beseitigung des Mangels binnen acht Tagen nachweisen.
Blendgefahr
Kern sagt, dass Fahrzeugführer, die ihre Nebelscheinwerfer oder Nebelschlussleuchten bei entsprechenden Sichtverhältnissen anschalten, häufig vergessen, diese wieder auszuschalten, wenn die Sichtverhältnisse besser sind. "Vor allem Nebelschlussleuchten blenden den nachfolgenden Verkehr", sagt der Beamte. "Bei solchen Kontrollen in frühen Morgenstunden konnten mitunter auch Alkoholsünder aus dem Verkehr gezogen werden", weiß Wolfgang Schmitt. Kontrollen, wie von der Polizei in Ebern vorgenommen, können auch im Zusammenhang mit Geschwindigkeitskontrollen stattfinden.
Getragen wird die Beleuchtungsaktion vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe der Deutschen Verkehrswacht gemeinsam mit zahlreichen Partnern. Mit Plakaten wird stets in den Herbstmonaten auf die Aktion hingewiesen. Bundesweit werden jährlich mehrere Millionen Fahrzeug-Beleuchtungen überprüft. Nach wie vor sind die Mängelquoten hoch, sagt die Deutsche Verkehrswacht, was sich bei der einstündigen Kontrolle in Ebern nicht bestätigt hat. Das Thema Autolicht gewinnt mit immer komplexerer Technologie zunehmend an Bedeutung für die Sicherheit im Straßenverkehr. Der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt unterstützt die Aktion als Schirmherr. Traditionell werden auch die Länderminister in diese Initiative eingebunden, um an ihre Polizeidienststellen zu appellieren, im Aktionsmonat Oktober verstärkt auf die Fahrzeugbeleuchtung zu achten. Hier tätig zu werden, obliegt jeder einzelner Polizeidienststelle im eigenen Ermessen.