Trotz einiger Umbrüche in den katholischen Dekanaten und Pfarreien freuen sich die Gremien und Mitarbeiter auf das noch neue Jahr 2020 - oder vielleicht gerade deswegen.
Seit 1821 besteht die römisch-katholische Pfarrgemeinde St. Augustin in Coburg. An ihrer Spitze standen seither 27 Pfarrer. Seit Herbst vergangenen Jahres ist alles anders. Dekan Roland Huth ist Pfarrer am Klinikum Bamberg. An der Spitze der Pfarrei Coburg St. Augustin steht jetzt Peter Fischer, ein Pfarradministrator, der auch Pfarrer in Rödental und Neustadt bei Coburg ist. St. Augustin ist formell Bestandteil des Seelsorgebereiches Coburg Stadt und Land, zu dem ja auch die Pfarrei St. Marien gehört.
Zuversicht und Optimismus haben bei den Gemeindegliedern von St. Augustin aber nicht gelitten. Kirchenpfleger Prof. Helmut Kollo sagte beim Neujahrsempfang im Dekanats- und Pfarrzentrum St. Augustin: "Trotz der erwähnten Veränderungen und Umbrüche haben wir allen Grund, dankbar auf das vergangene Jahr zu blicken!" Kollo dankte besonders Dekan Roland Huth sowie Pfarrer Peter Fischer und Kaplan Andreas Stahl, der als "Priester vor Ort" einen Schwerpunkt in St. Augustin haben wird. Flankierend kommt noch Kaplan Markus Grasser dazu, der aber im ganzen Dekanat Coburg unterwegs ist.
Übrigens: Ein römisch-katholisches Dekanat Coburg existiert weiterhin, das ist aber größer geworden. Dazu gehört auch das bisherige Dekanat Lichtenfels. Dekan ist Lars Rebhan, der Pfarrer von Marktgraitz. Anders als in der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern ist ein Dekan nicht unbedingt an eine bestimmte Pfarrstelle gebunden. Deswegen kann ein Pfarrer von Marktgraitz in Personalunion auch Dekan von Coburg sein.
Susanne Schneider vom "pfarrlichen Gremium St. Augustin", das an die Stelle des bisherigen Pfarrgemeinderates getreten ist, zitierte Erzbischof Ludwig Schick, der den ehrenamtlich Mitarbeitenden mehr Verantwortung und Kompetenzen übertragen wolle. Aber so ganz unkritisch blieb Schneider nicht: "Ich hätte mir allerdings als Ergänzung auch mehr Mitspracherechte gewünscht."
Susanne Schneider spielte auch auf die Filme mit dem Pfarrer Don Camillo und dem kommunistischen Bürgermeister Giuseppe (Peppone) Botazzi hin, die trotz aller oberflächlichen Gegensätze im Inneren Freunde seien. Schneider: "Freundschaft und der Einsatz für andere lassen Meinungsunterschiede unwichtig erscheinen, sie helfen, viele Probleme und Schwierigkeiten zu überwinden." Susanne Schneider versicherte, dass auch in Zukunft Kirche in St. Augustin präsent sei. Schneiders Stellvertreter Klaus Schnell gab einen visuellen Überblick über das vergangene Jahr, quasi von der Sternsingeraktion in der Weihnachtszeit 2018/19 bis zur Weihnachtszeit 2019/20. Ein Höhepunkt sei dabei die ökumenisch gestimmte Fronleichnamsfeier von St. Augustin aus über die St.-Moriz-Kirche und den Marktplatz und zurück zur Augustinkirche gewesen, über die noch lange sehr positiv gesprochen worden sei.