Dicke Brocken in Baunach

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Trotz sinkender Gewerbesteuer wird die Stadt 2018 zwei neue Baugebiete erschließen und die "Hölzernen Männer" einhausen.

Gemischte Gefühle beherrschten den Stadtrat Baunach bei der Vorstellung des Haushaltsplanes 2017 durch die neue Kämmerin Doris Müller. Dies liege, so Bürgermeister Eckehardt Hojer (CBB) daran, dass bei steigenden Ausgaben die Gewerbesteuer in den letzten drei Jahren stetig sinke. Diese reduzierte sich von 3 672 659 Euro im Jahr 2014 auf voraussichtlich 2 380 000 Euro im laufenden Jahr, also ein Rückgang von rund 1,3 Millionen Euro. Trotzdem sei die Finanzlage der Stadt Baunach noch befriedigend, auch wenn man sich Gedanken mache müsse, so der Bürgermeister, die freiwilligen Leistungen neu zu ordnen und unter Umständen auch zu kürzen.
Dicke Brocken stehen der Stadt Baunach für 2018 bevor. Durch die Ausweisung der Baugebiete Sommerleite III und Langmeh II sind alleine für den Grunderwerb 3 690 000 Euro eingeplant. Zur Finanzierung des Grunderwerbs muss ein Darlehen aufgenommen werden. Die Tilgung ist mit Sondertilgungen durch den Verkauf der Grundstücke schnellstmöglich vorgesehen. Durch die Ausweisung des Baugebietes Hemmerleinsleite IV konnte bereits bei der Grundsteuer eine Steigerung erreicht werden. Die Ausweisung dieser Baugebiete sei notwendig , betonte die Kämmerin, um die Stadt Baunach auch weiterhin für Neubürger attraktiv zu halten und somit dem demographischen Wandel entgegenzuwirken.
Die Einhausung der "Hölzernen Männer" in Baunach liegt dem Stadtrat weiter am Herzen. Im Rahmen einer städtebaulichen Lösung sollen die "Hölzernen Männer" in der Zehntscheune untergebracht werden. Das Baunacher Wahrzeichen wird dann hinter einer entsprechenden Glaswand für die Öffentlichkeit zu bewundern sein. Als Kosten hierfür sind im nächsten Jahr in Höhe von 246 000 Euro und im Jahr 2019 nochmals 290 000 Euro für Hölzerne Männer und Zehntscheune eingeplant. Am Ende war sich der Stadtrat doch einig: Der Haushaltsplan für 2107 wurde einstimmig, der Finanzplan bis 2020 mit einer Gegenstimme angenommen.


Ein neues Stadtfest

Ein neues kulturelles Highlight soll nach den Vorstellungen des Ortskulturrings in Baunach entstehen. Die Stadt möchte gerne 2018 ein neues Stadtfest veranstalten, bei dem auch die neue Fußgängerbrücke eingeweiht werden soll. Melanie Schmitt stellte das Konzept vor, in dem die alten und neu gestalteten Bereiche der Innenstadt vereint und ein gemeinsames Festwochenende zelebriert werden soll.
In einem romantisch-historischen Rundlauf von der neuen Fußgängerbrücke/Baunachbrücke über den Damm an der Fischtreppe/Sonnenuhr, vorbei über den Holzsteg die Mühlgasse hinauf und den historischen Marktplatz und die Überkumstraße entlang bis zum Bürgerhaus/Schlossplatz soll es ein breites Angebot an niveauvollen Verkaufsständen, unterschiedlichen kulinarischen Verköstigungen sowie verschiedenen künstlerische Darbietungen für jede Altersgruppe geben.
Melanie Schmitt berichtete von sieben Zusagen von Vereinen, drei weitere bekundeten Interesse. Mit 11:4 stimmte der Stadtrat schließlich für die Durchführung eines solchen Stadtfestes ohne Beteiligung des Schlosses. Ein kritischer Unterton kam von Andrea Weigler (CSU), die bedauerte, dass das traditionelle Altstadtfest aufgrund der Auflagen durch die Stadt nicht mehr durchgeführt werden kann. Die Kosten für die Durchführung des neuen Stadtfestes sollen sich im unteren fünfstelligen Bereich bewegen.


Zehn Prozent für die neue Orgel

Ein bisschen erschrocken waren einige Ratsmitglieder über einen Zuschussantrag der Stadtpfarrkirche St. Oswald, Baunach, die nach dem Umbau der Kirche eine neue Orgel benötigt, die stolze 520 425 Euro kosten soll und dafür einen 15-prozentigen Zuschuss, also immerhin noch 78 063 Euro beantragte. In Zeiten "klammer Kassen" beschloss der Stadtrat mit 10:5 Stimmen, von dieser Regelung abzuweichen und es bei 10 Prozent Zuschuss, also 52 042 Euro zu belassen. Als nicht förderfähig sah der Stadtrat den Antrag auf Zuschuss zu einem neuen Altarbild in der Stadtpfarrkirche St. Oswald, das 190 000 Euro kosten soll.