Vor 60 Jahren haben sich Herbert und Erna Becker in Proß das Jawort gegeben. Seitdem halten sie zusammen. Im Alter von acht Jahren war Herbert Becker als Flüchtling aus Schlesien nach Proß gekommen, wo er mit der ortsansässigen Erna die Schule besuchte. "Sie war die Freundin meiner großen Schwester, wir haben uns damals schon gut verstanden und nie mehr aus den Augen verloren", erinnert sich Herbert Becker. Erna Becker lacht nur verschmitzt auf die Frage, wann sie denn bemerkt habe, dass ihr der Herbert doch ganz gut gefiel. Alles wird nicht verraten.
Ein Geheimrezept haben die Beckers für ihre 60 Jahre dauernde Ehe nicht. Herbert Becker führt das auf den starken Zusammenhalt zurück. "Sie hatte wenig, ich hatte wenig, da sind wir zusammen durch dick und dünn marschiert." Zwei Söhne und eine Tochter sind aus der Ehe hervorgegangen, vier Enkel komplettieren die Familie, die fest zueinandersteht und sich um die mittlerweile pflegebedürftige Erna Becker kümmert.
Herbert Becker war einst Mitbegründer des Katschenreuther Wandervereins und arbeitete 25 Jahre im Vorstand, seine Frau Erna war Wanderwartin. "Nachdem er aufhörte, übernahm sein Sohn Markus die Vereinsführung", erzählte Stadtrat Horst Zahr, der mit Bürgermeister Stefan Schaffranek und der stellvertretenden Landrätin Christina Flauder zum Gratulieren gekommen war.
Gelernt hatte Herbert Becker Zweiradmechaniker, war dann allerdings 30 Jahre europaweit im Fernverkehr unterwegs. Seine Frau Erna war eine gelernte Konfektionsschneiderin und arbeitete nach Schließung der Firma Krebs in der Kantine der Wabag Kulmbach.