DGB Oberfranken lobt Auswirkungen des Mindestlohns
Autor: Redaktion
LKR Forchheim, Freitag, 11. Januar 2019
Der gesetzliche Mindestlohn ist zu Jahresbeginn auf 9,19 Euro angestiegen. Für den DGB Oberfranken ist das ein Anlass, die Beschäftigten- und Lohnentwicklung seit Einführung des Mindestlohnes in den B...
Der gesetzliche Mindestlohn ist zu Jahresbeginn auf 9,19 Euro angestiegen. Für den DGB Oberfranken ist das ein Anlass, die Beschäftigten- und Lohnentwicklung seit Einführung des Mindestlohnes in den Blick zu nehmen.
DGB-Regionsgeschäftsführer Mathias Eckardt: "Vier Jahre nach seiner Einführung ziehen wir eine positive Bilanz: Der gesetzliche Mindestlohn hat für viele Beschäftigte mehr Lohn gebracht. Entgegen den Unkenrufen von Arbeitgebern und Wirtschaftsforschern ist die Beschäftigung nicht gesunken. Im Gegenteil: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist heute auf einem Höchststand. Der Mindestlohn hat den privaten Konsum angekurbelt und so zum aktuellen Aufschwung beigetragen."
Eine aktuelle DGB-Auswertung neuer Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit belege die positiven Effekte auf die Verdienst- und Beschäftigungsentwicklung, heißt es in der Pressemitteilung des DGB weiter. Sowohl die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als auch die Löhne hätten sich seit Einführung des gesetzlichen Mindestlohns Anfang 2015 positiv entwickelt. Bis Ende September 2018 habe das Plus der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Landkreis Forchheim bei 11,1 Prozent gelegen. In Bayern hätten die Beschäftigten mit einem Lohn-Plus von 9,8 Prozent seit Einführung des Mindestlohnes profitiert. Das bedeute einen Anstieg der Löhne von jährlich 2,7 Prozent.
Dennoch sieht Eckardt Verbesserungsbedarf: "Der Staat muss seine Verantwortung als größter Auftraggeber ernstnehmen und endlich dafür sorgen, dass er seine Aufträge nur noch an tarifgebundene Unternehmen vergibt. Überdies ist der gesetzliche Mindestlohn als unterste Haltelinie heute für viele Beschäftigte nicht existenzsichernd. Er muss mittelfristig steigen und armutsfest sein." red