"Deutliches Defizit an Kurzzeitpflegeplätzen"
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Donnerstag, 22. März 2018
Wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird, gibt es vielfältige Unterstützung - bei den meisten Betroffenen aber erst mal viele Fragen. Antworten darauf gibt...
Wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird, gibt es vielfältige Unterstützung - bei den meisten Betroffenen aber erst mal viele Fragen. Antworten darauf gibt es im Pflegestützpunkt des Landkreises Haßberge, den Kathrin Glaubrecht im Rahmen des VdK-Gesundheitsforums vorstellte.
In Haßfurt selbst sei der Pflegestützpunkt bereits gut bekannt, in der Fläche eher weniger. Inzwischen gibt es jedoch auch Außensprechstunden in Ebern, die sehr gut angenommen würden, sagte Glaubrecht.
Im Pflegestützpunkt gibt es zum einen Kathrin Glaubrecht als sogenannte kommunale Fachkraft. Sie ist gelernte Krankenschwester und hat Pflegemanagement studiert. Sie koordiniert und netzwerkt. Sie aktualisiert ständig die Angebote - und meldet den Trägern Bedarf weiter, der sich in der Beratung ergibt. So herrsche derzeit ein deutliches Defizit an Kurzzeitpflegeplätzen im Landkreis, erklärte sie in ihrem Vortrag.
Neben Kathrin Glaubrecht, die vom Landkreis finanziert wird, arbeiten im Pflegestützpunkt mehrere Pflegeberaterinnnen. "Die sind vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen, beraten aber absolut neutral", erklärte Glaubrecht.
Beim Pflegestützpunkt würden die Wege aufgezeigt, welche Unterstützung wo zu finden ist. "Wenn wir nicht weiterwissen, bekommen Sie mindestens eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, wo sie Auskunft bekommen. Und wenn sie mal feststecken, kommen Sie ruhig wieder, dann rufen auch wir mal bei einer solchen Stelle an", ermutigte sie dazu, sich Hilfe im Pflegedschungel zu holen.
Beratung zu speziellen Themen
Die Beratung ist kostenfrei. Im Pflegestützpunkt kennt man alle stationären Senioreneinrichtungen wie auch die ambulanten Pflegedienste, Pflegekurse für Angehörige, Selbsthilfegruppen für Angehörige, Bildungsangebote oder die Möglichkeiten, eine Haushaltshilfe zu engagieren. Beim Pflegestützpunkt gibt es Beratung zu speziellen Themen wie Demenz oder Begleitung pflegender Angehöriger. Manche Fragen beantwortet schon ein Besuch auf der Internetplattform www.pflegestuetzpunkt-hassberge.de. Im Landratsamt ist der Pflegestützpunkt unter der Rufnummer 09521/27-495 (Pflegeberatung) oder 27-395 (Information und Hilfe) zu erreichen. Kathrin Glaubrecht empfiehlt, telefonisch einen Beratungstermin zu vereinbaren.Stellvertretende VdK-Kreisvorsitzende Elfriede Kerker wies auf neue Angebote wie die Pflegelotsen des VdK hin.
Das nächste Gesundheitsforum findet am 18. April statt. Dann referiert Hautarzt Boris Bauer über Neurodermitis. sw