Der "Städtebau" bleibt im Fokus
Autor: Susanne Deuerling
Steinwiesen, Montag, 21. Dezember 2015
2015 war ein Jahr, dass den Markt Steinwiesen nachhaltig prägen wird. Der Rat blickt zurück und in die Zukunft.
Susanne Deuerling
Letzte Beschlüsse, Jahresrückschau und der Blick nach vorne waren Themen der finalen Steinwiesener Marktgemeinderatsitzung des Jahres.
Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) informierte darüber, dass die Ausstattung des Ortes mit Mobiliar wie Ruhebänken, Abfalleimern, Fahrradständern, einem Sonnensegel für die Anlage bei der Griesbrücke und einem neuen Bushäuschen nun bei der Regierung von Oberfranken eingereicht worden sei. Hier musste sich weitgehend an die Vorgaben gehalten werden. Das Bushäuschen, das momentan an der Haltestelle in der Leitsch steht, sei laut Wunder nur eine Zwischenlösung. Hier wird ein neues Häuschen entstehen, das auch zwei Infotafeln enthalten wird. Der Gesamtbetrag dieser Ausstattung betrage voraussichtlich 63 000 Euro und wurde so beantragt.
Die Firma Help-World e.V.
aus Lichtenfels hat beantragt, Altkleidercontainer in Neufang, Berglesdorf und Birnbaum aufstellen zu dürfen. Peter Schmittnägel (SPD) bat darum, die Firma auf ihre Seriosität zu überprüfen, weil es in diesem Bereich viele schwarze Schafe gebe. Das Gremium erteilte seine Genehmigung für die Container auf Widerruf einstimmig unter der Voraussetzung der Überprüfung.
Bis 90 Prozent Förderung möglich
Der Fördersatz für die Dorferneuerung könne in Zukunft auf 90 Prozent erhöht werden, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind, hieß es bei der Sitzung. Auf Nachfrage bei der Regierung von Oberfranken wurde aber klargestellt, dass diese Neuregelung nicht für bestehende, genehmigte Maßnahmen angewandt werden könne.
Für die neuen Maßnahmen in Birnbaum (kurze Seite und Dorfplatz) sowie in Schlegelshaid wird er Zuwendungsantrag in 2016 gestellt und hier die Förderung mit 90 Prozent in Anspruch genommen.
Investitionen werden fortgesetzt
In Sachen Buslinienverkehr gilt künftig: Es besteht eine Fahrplanänderung, bei der teilweise die Haltestelle am Gries nicht mehr angefahren wird, da dort keine Wendemöglichkeit besteht. Das Gremium nahm dies zur Kenntnis, es werde jedoch noch Einspruch eingelegt und es würden Gespräche mit den Verantwortlichen geführt, hieß es. Einstimmig beschloss der Gemeinderat Steinwiesen die Fortschreibung städtebaulicher Maßnahmen für 2016 und darüber hinaus. In 2016 sind dies vor allem die Fertigstellung der Ortsdurchfahrt mit 426 000 Euro, die Sanierung der Rathausfassade mit 127 000 Euro und der Kirchenvorplatz mit Pfarrzentrum mit 455 000 Euro Kosten. Für 2017 sind 339 000 Euro und für 2018 dann 500 000 Euro angesetzt.
Der Obmann Siegfried Kolb aus Birnbaum hat um seine Entlassung aus dem Amt als Feldgeschworener gebeten. Dies wurde vom Rat einstimmig genehmigt und Kolb der Dank und die Anerkennung ausgesprochen.
In seiner Rückschau auf das Jahr 2015 ging Bürgermeister Gerhard Wunder unter anderem auf die große Baustelle Ortsdurchfahrt ein. Diese Großbaustelle wurde in sieben Monaten geschultert und Wunder sagte Dank an alle Beteiligten, aber auch an die Geschäftsleute und Bürger, die doch einige Strapazen auf sich nehmen mussten. "Es gab zu dieser Zeit 1000 Bauleiter in Steinwiesen, dies zeugt von einer gelebten Demokratie", meinte der Bürgermeister lachend.
Diskussionen gab es in 2015 auch um das Stadtumbaumangement. Hier hat sich aber mit Hilfe des Büros Planwerk auch einiges getan. Der Schandfleck, das Ficknbabelahaus am Rodachufer, ist beseitigt und der Park wird im Frühjahr offiziell eingeweiht.
Das Generationenwohnkonzept wird mit Unterstützung der Studenten der Hochschule Coburg weitergeführt. Die Meinungsverschiedenheiten auf der interkommunalen Ebene sollen durch eine lebendige Kooperation niedergelegt werden, denn nur eine Zusammenarbeit bringe das Obere Rodachtal weiter, wie Wunder betonte. "Die große Richtung müssen wir miteinander gehen, in den einzelnen Orten können dann selbstverständlich Prioritäten gesetzt werden." In Zukunft muss darauf geachtet werden, dass Steinwiesen beim Wettbewerb aller Kommunen in Bayern nicht unter den Tisch fällt.
Gutes Miteinander im Gremium
In Bezug auf die Flüchtlingslage meinte Wunder, dass man sich darauf einstellen muss, dass noch mehr ins Land und auch nach Steinwiesen kommen. Es müsse nur darauf geachtet werden, dass die eigenen Bürger nicht vergessen werden, vor allem sozial Schwachen müsse geholfen werden. "Ein ,Wir schaffen das‘ allein reicht dafür nicht", bekräftigte Wunder seine Meinung. Der Bürgermeister legte Wert darauf, das gute Miteinander im Gremium zu betonen.
"Wir liefern keine Superschlagzeilen, wir arbeiten konstruktiv miteinander zum Wohle unserer Heimatgemeinde über alle Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg", sagte Wunder.
2015: Meilenstein für Steinwiesen
Jürgen Eckert, Fraktionssprecher der CSU, dankte in seiner Kurzansprache allen für das gute Miteinander. In Bezug auf die Finanzen meinte er, dass mit einer vernünftigen Finanzpolitik auch eine finanzschwache Gemeinde viel bewirken kann. Aber dass all das Geschaffene auch gepflegt und erhalten werden muss.Richard Rauh gab in Vertretung des Fraktionssprechers der SPD, Jürgen Deuerling, seinen Bericht ab. Er meinte, dass dieses Gremium sein Licht auch für 2016 nicht unter den Scheffel zu stellen brauche.
Das Jahr 2015 sei ein Meilenstein und ein Kraftakt für Steinwiesen gewesen und werde den Ort nachhaltig positiv prägen. Die gezeigte Solidarität, vor allem bei der Sanierung der Frankenwaldgruppe zeige, dass nur das Miteinander viel bewegen kann.