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Der Schweinfurter und die FCN-Chronik


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Freitag, 18. August 2017

In drei Jahren begeht der Fußballclub Neuenmarkt 2020 sein 100-jähriges Vereinsjubiläum. Dieses Jubiläum wirft seine Schatten voraus, Vorstand und Vereinsau...


In drei Jahren begeht der Fußballclub Neuenmarkt 2020 sein 100-jähriges Vereinsjubiläum. Dieses Jubiläum wirft seine Schatten voraus, Vorstand und Vereinsausschuss planen bereits dafür. Von einem Ehrenabend im Lokschuppen des Deutschen Dampflokomotiv-Museums - die Kicker des FC Neuenmarkt galten über viele Jahre als die Fußballer aus dem Eisenbahnerdorf - bis zu einem Konzertabend mit den "Dorfrockern" reichen die Überlegungen.


"Tiefe Verbundenheit"

Noch sind es nur Gedankenspiele, doch einer hat schon konkrete Pläne für das Jubiläum: Theo Küfner, der 81-jährige Sohn des Gründungsmitgliedes und späteren Vorsitzenden des Vereins, Gotthold Küfner, der in Schweinfurt zu Hause ist, will zum Ehrenabend eine etwas andere Art der Chronik darstellen. Sein Vater war von 1921 bis 1927 Vorsitzender des 1. FCN.
Vor mehreren Jahren war der gelernte Maschinenbauingenieur im Rathaus Neuenmarkts aufgetaucht und hatte nach einem Ansprechpartner vom Fußballclub gefragt. Schnell war dann eine Verbindung mit Dieter Mühlbauer, dem Vorsitzenden, hergestellt: "Er kam dann irgendwann ins Büro zu mir und ließ mich wissen, dass er die Lebensgeschichte seines Vaters nachvollziehen will", erzählt dieser. Küfner habe dann auch gefragt, ob er nicht einmal in die Chronik des Vereins einen Blick werfen könne. Mühlbauer gab ihm einige Unterlagen aus der Zeit der Vereinsgründung von 1920 bis etwa 1928, woraufhin sich Küfner anbot, eine Art Vorstandschronik zusammenzustellen.
Warum Küfner ausgerechnet jetzt im hohen Alter die Verbindung zum Fußballclub suchte, beantwortet der Schweinfurter so: "Es besteht auch eine tiefe Verbundenheit mit Neuenmarkt, weil es der Heimatort meiner Eltern war und ich während und nach dem 2. Weltkrieg von 1943 bis 1947 eine wichtige Zeitspanne meiner Kindheit in Neuenmarkt verbrachte, die mich nachhaltig geprägt hat. Das schließt natürlich auch den regelmäßigen Besuch der Wettspiele des FCN ein. Das war für mich und meinem Vater nach dem Krieg immer was Besonderes, wenn wir alle 14 Tage mit dem Zug von Schweinfurt nach Neuenmarkt gefahren sind."


Unterlagen gesucht

Theo Küfner bedauerte aber auch, dass ab April 1927 unmittelbar vor der Fahnenweihe die Fortsetzung der Vereinschronik nicht mehr auffindbar ist. Er appelliert deshalb an die Freunde des Fußballclubs, nachzusehen, ob nicht doch irgendwo im Dachboden ein Schriftstück auftaucht: "Das Auffinden würde bei allen FCN-lern einen Jubelschrei auslösen."