Der Schulstandort wird gestärkt
Autor: Klaus Schmitt
Zeil, Dienstag, 24. Juni 2014
Bildung Zeil will dem Sonderpädagogischen Förderzentrum Haßfurt drei Klassenräume an der eigenen Mittelschule zur Verfügung stellen. Der Stadtrat billigte und begrüßte das Vorhaben, das auch pädagogische Perspektiven hat.
von unserem Redaktionsmitglied
klaus schmitt
Zeil — Der Wunsch des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Haßfurt, der Franz-Ludwig-von-Erthal-Schule, kommt der Stadt Zeil sehr gelegen. Die Bildungseinrichtung, die am Schulzentrum in Haßfurt angesiedelt ist, möchte in der Mittelschule Zeil/Sand in Zeil drei Klassenräume nutzen. Dem Antrag der Schule aus der Nachbarstadt stimmte der Zeiler Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend im Rathaus einmütig zu.
Die Franz-Ludwig-von-Erthal-Schule hat bisher schon Klassenzimmer an zwei anderen Schulen belegt, und zwar in Theres und Eltmann. In Theres wird das weiter geschehen, aber in Eltmann ist das künftig nicht mehr möglich. Die dortigen Schulen benötigen die Räume selbst. Deshalb kam die Franz-Ludwig-von-Erthal-Schule auf die Stadt Zeil zu, denn an der Mittelschule in Zeil gibt es freie Räume.
Drei Klassenzimmer werden vom Sonderpädagogischen Förderzentrum Haßfurt gewünscht.
Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) plädierte dafür, dem Antrag der Franz-Ludwig-von-Erthal-Schule zu entsprechen und die Räume bereitzustellen. Das stärke den Schulstandort Zeil, sagte er. Der Stadtrat folgte dem Vorschlag.
Auch pädagogisch ist die Nähe von Mittelschule und Förderzentrum ein Vorteil, erfuhr der Stadtrat. Die Integration der Förderschule in die Mittelschule könnte auch die Inklusion voranbringen. Inklusion bedeutet die Einbindung von Schülern mit besonderem Förderbedarf.
Die Schule in Theres ist da ein Vorbild. Sie hat bereits mit den Lehrern beider Schulen ein erfolgreiches pädagogisches Konzept entwickelt, so dass die Thereser Schule in Obertheres das Profil "Inklusive Schule" erworben hat.
Das bedeutet auch: eventuell mehr Lehrerstunden in Zeil, von denen die Mittelschule profitieren könnte.
Stadträtin Adelinde Friedrich (CSU), ehemals Leiterin des Jugendamts am Landratsamt Haßberge, wertet das Beispiel Theres als "sehr gute Lösung". Zeil sollte diesem Beispiel folgen, riet sie.
Stadtrat Peter Brech (ÜZL) ergänzte, es "wäre unsinnig", den Wunsch aus Haßfurt abzulehnen. Zeil könne damit ebenfalls ein inklusives Profil erarbeiten. Damit könnten eventuell sogar Schüler nach Zeil gebracht werden, sagte er.
Nach Ansicht von Bürgermeister Thomas Stadelmann passen die Schüler der Franz-Ludwig-von-Erthal-Schule gut nach Zeil. Damit unterstreiche die Stadt ihren Ruf als toleranter Ort.
In Zeil leben zahlreiche Asylbewerber (zuletzt sind 27 neue Flüchtlinge hinzugekommen), und die Rummelsberger Diakonie baut derzeit eine Betreuungseinrichtung für Menschen mit Behinderung, schilderte der Bürgermeister, der sich für die Zusammenarbeit der Schulen aussprach.
Der Zeiler Stadtrat fasste einen einstimmigen Beschluss. Der sieht auch vor, dass eine Schulumlage, vergleichbar mit der bisherigen Umlage der Stadt Eltmann, erhoben werden soll.