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Der Schlosspark braucht Geduld


Autor: Sonja Adam

Thurnau, Freitag, 18. Februar 2022

Gemeinderat  Der Thurnauer Schlosspark soll zu einem Drittel wieder zugänglich gemacht werden. Bis es so weit ist, kann es dauern, erklärte Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Das Teehaus war einst das Prunkstück des Schlossparks.


Bis die Thurnauer wieder wie in alten Zeiten durch den malerischen Schlosspark spazieren können, werden noch Jahre ins Land gehen. Das betonte Bürgermeister Martin Bernreuther. Dennoch ist man schon einige Schritte weiter, was die Wiederbelebung des Areals angeht. In der jüngsten Gemeinderatssitzung vergaben die Mitglieder des Marktgemeinderates die Voruntersuchungen.

Die Voruntersuchungen für die Freianlagen des ehemaligen Schlossparkes Thurnau hat das Landschaftsbüro Wiegel aus Bamberg bekommen. 24 166 Euro wird allein dies kosten.

Die Untersuchungen der baulichen Anlagen wurden extra ausgeschrieben. Das günstigste Angebot hat das Büro Schwarzmann aus Hollfeld abgegeben - für 10 115 Euro. Und außerdem muss noch ein eigens erhobenes Bestandsaufmaß des Teehauses und des Eishauses angefertigt werden. Für dieses Projekt bekam das Fachbüro Pastuschek-Bartl aus Ottensoos den Zuschlag.

Basis für ein Konzept

Bürgermeister Martin Bernreuther erläuterte, dass diese Voruntersuchungen Basis für die Ausarbeitung eines detaillierten Konzeptes sein werden. "Wir bekommen für die Voruntersuchungen aber 45 Prozent Zuschuss vom Denkmalamt", freute sich Bürgermeister Martin Bernreuther. Der Erwartungshaltung vieler Bürger musste der Thurnauer Bürgermeister allerdings einen Dämpfer erteilen. Nicht vor 2024 werde man mit der Umsetzung des Konzeptes beginnen können. Denn das Prozedere ist kompliziert und äußerst zeitintensiv. "Wir können natürlich kleinere Pflegemaßnahmen durchführen - alles das, was der Bauhof leisten kann. Auch das wird mit dem Denkmalamt abgestimmt", so Bernreuther.

Weil der Schlosspark viele Jahrzehnte lang nicht zugänglich war, hat sich in großen Teilen eine wertvolle ökologische Fläche der besonderen Art entwickelt. Diese Flächen sollen natürlich auch in Zukunft erhalten und besonders geschützt werden. Aus diesem Grund möchte der Markt mit besonderem Fingerspitzengefühl an das Projekt herangehen.

Eine Verbesserung des Areals und des Umfelds gewährten die Räte schon jetzt. Denn auf der einen Seite des Schlossweihers (dabei handelt es sich um die Uferseite, die dem Restaurant abgewandt ist) soll eine Beleuchtung installiert werden. Die Kosten belaufen sich auf 46 789 Euro. Bürgermeister Martin Bernreuther legt großen Wert darauf, dass schon energiesparende LED-Leuchtentechnik zum Einsatz kommt. Als Lichtfarbe wurde ein warmes Gelb ausgewählt.

Projekt Tanzlinden-Platz

In Limmersdorf soll der Platz um die Tanzlinde ausgebaut werden. Aus diesem Grund änderten die Mitglieder des Marktgemeinderates Thurnau jetzt den Bebauungsplan "Breiten II". Denn künftig soll die Zuwegung nicht mehr über die Straße "An der Tanzlinde" erfolgen, sondern über die Breite. Mit der Bebauungsplanänderung wurde der Weg dafür frei gemacht. Noch im März sollen Tiefbauarbeiten beschlossen werden. Außerdem wurden in diesem Bereich aufgestellte Spielgeräte - wegen der Ortskernsanierung Limmersdorf - abgebaut. Für 15 000 Euro sollen jetzt ein neues Kombispielgerät, eine Dreifach-Schaukel und eine neue Seilbahn angeschafft werden.

Eine weitere Bebauungsplanänderung bekam ebenfalls grünes Licht: Auf dem ehemaligen Norma-Gelände soll ein Mehrfamilienwohnhaus entstehen. Um den Weg dafür frei zu machen, wurde der Bebauungsplan "Friedmannskoppel" geändert und ein Aufstellungs- und Billigungsbeschluss gefasst. Bislang ist die Fläche als Gewerbegebiet ausgewiesen.

Drei Bauanträge

Keine Einwände hatten die Mitglieder des Thurnauer Marktgemeinderates bezüglich dreier Bauanträge. Das Vorhaben von Martin Hilpert und Marina Mäding, das Wohnhaus in Hutschdorf aufstocken zu dürfen, wurde einstimmig genehmigt. Auch gegen den Antrag von Marco Lauterbach auf Errichtung einer Außensauna in Holzständerbauweise mit überdachtem Ruhebereich und Außenpool in der Hirtengasse hatten die Räte nichts. Auch die Nachbarn zeigten sich mit dem Vorhaben einverstanden. Abgesetzt wurde der Antrag von Daniel und Nina Stadter auf Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes Breiten II in Limmersdorf.