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Der Regen hilft


Autor: Werner Reißaus

Stadtsteinach, Montag, 13. März 2017

Die Waldbauernvereinigung Stadtsteinach-Kulmbach freut sich über stabile Preise und einen Zuwachs der Mitgliederzahl. Beim Borkenkäfer gibt es noch keine Entwarnung.
Kontrolle ist bei den Waldbauern in der Region angesagt, um die Borkenkäfer im Griff zu behalten. Foto: Archiv


Nach dem heißen und trockenen Sommer 2015 war das Wetter im vergangenen Jahr für die Wälder in der Region trotz einiger Extreme erholsam. Das war die Botschaft, die der Vorsitzende der Waldbauernvereinigung (WBV) Kulmbach-Stadtsteinach, Rudolf Hafner, bei der Jahreshauptversammlung an die Mitglieder richtete. Für ihn genauso wichtig: Die WBV erzielte einen noch akzeptablen und auch stabilen Preis für das Holz.
Die Waldfläche der Mitgliedsbetriebe im Landkreis liegt laut Hafner bei 11 636 Hektar. Die WBV habe sich zu einem nicht mehr wegzudenkenden Dienstleister entwickelt. Der Vorsitzende stellte weiter fest, dass das Holz durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Geschäftsführer Theo Kaiser mit den regionalen Sägewerken zu einem optimalen Preis vermarktet werden konnte. "Der Einsatz von versierten Stammunternehmern hat sich wieder bestens bewährt und gibt uns die Schlagkraft, auch größere Einschläge in kürzester Zeit bei zeitnaher Bezahlung abzuwickeln."


Lehrgänge kommen an

Die Waldbauernvereinigung verzichte auf einen eigenen Maschinenpark. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 45 000 Festmeter Holz vermarktet worden. "Wir sind weit entfernt von einer übermäßigen Nutzung unserer Wälder oder gar einem Raubbau", betonte Hafner.
Ein Schwerpunkt der Arbeit sei auf die Motorsägen-Lehrgänge gelegt worden. "Ein Muss für Waldbesitzer und natürlich auch für Selbstwerber, deshalb haben wir die zweitägigen Lehrgänge bereits 2012 in unserer Programm aufgenommen. Seitdem besuchten 400 Teilnehmer unsere Motorsägen-Lehrgänge", freute sich der Vorsitzende über die Resonanz.


Ganzheitliche Beratung

Die WBV vermarkte nicht nur das Holz, sondern biete eine ganzheitliche Beratung an. Die Beteiligung der an der WUN-Bioenergie im Jahr 2011 habe sich als eine richtige Entscheidung herausgestellt. Im vergangenen Jahr seien hier Hackschnitzel mit einem Gesamtwert von 180 000 Euro zugeliefert worden. Mit der Aufarbeitung zu ofenfertigem, trockenem Scheitholz in verschiedenen Varianten sei ein weiteres, lohnendes Geschäftsfeld geschaffen worden, schloss Hafner.
Geschäftsführer Theo Kaiser freute sich über einen Zuwachs von 31 auf nunmehr 1739 Mitglieder. Im vergangenen Jahr seien 70 800 Pflanzen vermittelt worden. "Der Anteil an Laubholz lagbei 34 Prozent. Die größten Stückzahlen erreichten die Weißtanne mit 16 000, die Kiefer mit 13 525 und die Buche mit 10 325. Holzvermarktung ist nach wie vor Vertrauenssache. Nutzen Sie unsere Kompetenz", sagte Kaiser.
Was den Borkenkäfer angeht, so konnte Theo Kaiser noch keine Entwarnung geben, auch wenn das Jahr 2016 dem Wald gutgetan habe. Im Holmarktbericht nannte Kaiser eine sehr gute Nachfrage nach Fichten- und Kiefer-Stammholz. Schwache Erlöse gebe es für das Industrieholz, Spitzenerlöse würden dagegen beim Wertholz erzielt. Neue Geschäftsfelder eröffne der Handel mit Forstartikeln und Dienstleistungen.
Günter Späth aus Coburg trug den Kassenbericht vor. Der Jahresüberschuss im Zweckbetrieb beläuft sich ihm zufolge auf rund 62 000 Euro. Mit einem Eigenkapital von rund 900 000 Euro stehe die Waldbauernvereinigung Kulmbach-Stadtsteinach außerordentlich gut da. Dem Haushalt 2017 stimmten die Mitglieder zu.
Kaminkehrermeister Harald Will aus Guttenberg informierte noch über das Heizen mit Holz.
MdL Martin Schöffel (CSU) und Landrat Klaus Peter Söllner lobten die erfolgreiche und sehr professionelle Arbeit der Waldbauernvereinigung.