Der Obst- und Gartenbauverein Altenstein ist mit 135 Jahren der älteste im Bereich Ebern
Autor: Helmut Will
Maroldsweisach, Sonntag, 08. Oktober 2017
Der Obst- und Gartenbauverein Altenstein kann für sich in Anspruch nehmen, dass er der älteste im ehemaligen Landkreis Ebern ist. Mehrere Neugründungen gab ...
Der Obst- und Gartenbauverein Altenstein kann für sich in Anspruch nehmen, dass er der älteste im ehemaligen Landkreis Ebern ist. Mehrere Neugründungen gab es. Am Wochenende blicktem die Vereinsverwantwortlichen in der Gaststätte Prediger auf das 135-jähriges Bestehen zurück. Treue Mitglieder wurden geehrt.
Harald Deringer überbrachte als Zweiter Bürgermeister der Marktgemeinde Maroldsweisach die Glückwünsche der Gemeinde und dankte allen, die sich ehrenamtlich engagieren - auch in der Vergangenheit. "Mitglieder in unseren Obst- und Gartenbauvereinen haben großen Anteil an der Pflege von Grünanlagen und Blumenschmuck in ihrem Ort, damit dieser für sie selbst aber auch für Gäste und Besucher freundlich und einladend erscheint", lobte Harald Deringer.
Schriftführerin Ingrid Krämer erinnerte an die Gründung, als das Königliche Bezirksamt Ebern mit Schreiben vom 17. Mai 1881 bei der damaligen Gemeinde Altenstein anregte, in Altenstein einen "Baumzucht- und Obstbaumverein" zu gründen. Der Hintergrund war wirtschaftlicher natur, denn im Schreiben wurde darauf hingewiesen, dass der frühere Obstbau erfreulich große Einnahmen bot. Das Schreiben war an Pfarrer und Distriktschulinspektor Volkhard in Altenstein adressiert, und der war offenbar aktiv geworden, denn 41 Bürger aus Altenstein, Rabelsdorf, Junkersdorf, Pfaffendorf, Todtenweisach, Marbach, Voccawind, Maroldsweisach, Allertshausen, Eckartshausen und Geroldswind gründeten in der "Köhlerschen Gastwirtschaft" in Junkersdorf den Verein am 22. Januar 1882.
Besondere Stellung
"Wir können für uns in Anspruch nehmen, dass wir der älteste OGV im ehemaligen Landkreis Ebern sind", betonte Ingrid Krämer. Erster Vorsitzender wurde Distriktschulinspektor und Pfarrer Volkhardt, sein Stellvertreter Badermeister Georg Prediger. Sekretär und Kassierer war Lehrer Gretzer aus Junkersdorf. "Übrigens, der Jahresbeitrag betrug damals 20 Pfennige", so Krämer. Vieles wurde dokumentiert, eine Lücke besteht von 1884 bis 1906. Offenbar ruhten die Vereinsaktivitäten. Von 1907 gibt es ein Protokoll, aus dem hervorgeht, wie Krämer schilderte, "dass der Verein dann nur noch Ortschaften der näheren Umgebung von Altenstein einschloss".Eine weitere Neugründung gab es im Februar 1930, bei der 14 Personen ihren Beitritt erklärten, doch ab 1938 ruhte der Verein erneut. 1946 regte nun das Landratsamt eine Gründungsversammlung an. "1947 zählte der Verein 34 Mitglieder", sagte Ingrid Krämer. Eine nennenswerte Anschaffung war 1950 eine Obstbaumspritze für 1043 Mark. Altenstein beteiligte sich 1969 und 1970 am Blumenschmuckwettbewerb mit jeweils dritten Plätzen. Auch in den Folgejahren nahm der Verein hier erfolgreich teil. "Das letzte Mal, im Jahr 2009, errangen wir eine Goldmedaille auf Kreisebene und eine Silbermedaille auf Bezirksebene", sagte Krämer. "Unser Verein war immer bemüht im Ort das gesellschaftliche Leben zu beleben", bilanzierte sie und erinnerte noch an den Tag der offenen Gartentür 2012. Aktuell wird der Verein von Michael Denninger geführt; er würdigte die ausführliche Darstellung von Krämer.
Ehrungen für treue Mitglieder
Beim Festakt zum 135-jährigen Bestehen wurden langjährige und verdiente Mitglieder geehrt. Die Ehrung übergaben Birgit Bayer, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau im Landkreis Haßberge, Michael Denninger, seine Vertreterin Petra Binger und Zweiter Bürgermeister Harald Deringer aus Maroldsweisach.Die Ehrenadel in Gold gibt es für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit. Diese sollten Thea Marschall und Walter Wacker erhalten, die aber nicht anwesend sein konnten. Die Ehrennadel in Silber für 25-jährige Vereinszugehörigkeit oder 20-jährige Vereinsarbeit erhielten Gerlinde Gräbner, Christine Bayer, Brigitte Korn, Peter Korn, Günther Kraus, Rudolf Kraus, Hildegard Prediger, Trudi Rößner, Sonja Treiber und Arno Welz. Erhalten sollten diese Auszeichnung auch Christine Bayer, Ute Druckenbrod, Ulla Erhardt, Rainer Kolb, Jutta Lieb und Stephanie Streng, die nicht anwesend waren. Die Ehrennadel in Bronze (15 Jahre Mitarbeit im Verein) sollten Anja Ankenbrand, Gerd Köhler und Willi Rößner erhalten. Sie waren jedoch nicht anwesend.