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Der Mindestlohn schafft Jobs im Landkreis Haßberge


Autor: Redaktion

Haßfurt, Donnerstag, 19. Januar 2017

Die Einführung des Mindestlohns vor etwa zwei Jahren hat 13 Prozent mehr Gastro-Jobs im Landkreis Haßberge erbracht. Diese Erkenntnis hat die Gewerkschaft N...
So einen Geldschein gibt es natürlich nicht, aber die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (Bezirk Unterfranken) macht damit auf den neuen Mindestlohn von 8,84 Euro aufmerksam.  Foto: NGG


Die Einführung des Mindestlohns vor etwa zwei Jahren hat 13 Prozent mehr Gastro-Jobs im Landkreis Haßberge erbracht. Diese Erkenntnis hat die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (kurz NGG), Bezirksverband Unterfranken, gewonnen, wie aus einer Mitteilung der Gewerkschaft hervorgeht. Jetzt wurde der Mindestlohn von 8,50 auf 8,84 Euro erhöht.
Die NGG Unterfranken ruft alle Mindestlohn-Beschäftigten im Kreis Haßberge auf, einen "Januar-Lohn-Check" zu machen. "Sobald die Lohnabrechnung vorliegt, sollte jeder seinen Stundenlohn bis auf den letzten Cent nachrechnen. Die tatsächlich geleisteten Stunden und das Geld müssen dabei am Ende passen", betont Ibo Ocak von der Gewerkschaft. Der NGG-Geschäftsführer warnt zudem vor "Lohn-Tricksereien durch die Hintertür: Es ist eine beliebte Chef-Masche, die Menschen länger arbeiten zu lassen, die Überstunden dabei aber nicht zu bezahlen. Das ist illegal."
Vom "Schreckgespenst Mindestlohn" spreche keiner mehr, meint die NGG Unterfranken. "Auch Arbeitgeber, die vor dem gesetzlichen Mindestlohn als Job-Killer und Konjunkturbremse gewarnt haben, sind in der Realität angekommen und kleinlaut geworden. Der absolute Pflichtlohn für den Chef ist auch von den Arbeitgebern akzeptiert. Mehr noch: Er hat sich bewährt und dazu beigetragen, die ruinöse Dumpinglohnspirale nach unten zu stoppen", sagt Ibo Ocak.
Als Zwei-Jahres-Bilanz zum Mindestlohn hat die NGG jetzt eine Beschäftigungsanalyse vorgelegt. Dazu hat das Pestel-Institut in Hannover Arbeitsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit im Auftrag der Gewerkschaft untersucht. Im Fokus dabei steht laut NGG auch die Job-Entwicklung im Kreis Haßberge. Ein Ergebnis: Seit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns sind im Kreis mehr reguläre Arbeitsplätze entstanden. Mitte vergangenen Jahres waren im Kreis Haßberge rund 26 600 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt - 4,5 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor, als es den Mindestlohn noch nicht gab.
Gerade Hotels, Pensionen, Restaurants und Gaststätten im Kreis Haßberge haben, so die NGG Unterfranken, in der Mindestlohn-Phase mehr Personal eingestellt: Hier arbeiteten vor einem halben Jahr rund 510 Menschen mit einem sozialversicherungspflichtigen Job. Im Vergleich zu 2014 macht das ein Plus von 13,3 Prozent. red