Der "Maler ohne Hände"
Autor: Siegfried Sesselmann
Stadtsteinach, Montag, 28. Januar 2019
Der berühmte Künstler Hubert Weber hinterließ in Stadtsteinach seine Spuren. Die Schule ziert sein St. Georg.
Siegfried Sesselmann Fast 60 Jahre ist es nun schon her, dass die Stadtsteinacher Schule in den Neubau an der Alten Pressecker Straße umzog Groß angelegt waren der Auszug aus dem Schulhaus am Kirchplatz und die Abschiedsfeier 1962 im Pausenhof. Die Festrede hielt damals der 86-jährige Stadtsteinacher Ehrenbürger und ehemalige Ministerialrat im Kultusministerium, Hans Bauerschmidt (Marktplatz 4) aus München. Er trug "Erinnerungen an meine Stanicher Schulzeit" vor.
Dazu spielte die Bundeswehrkapelle auf. Dann setzte sich der Zug der Schüler und Ehrengäste Richtung Alte Pressecker Straße in Bewegung. Bürgermeister Egid Kotschenreuther, Architekt Emil Schomberg, Geistlicher Rat Alois Kappauf, Landrat Hans Köstner, Schulrat Ludwig Kremer bildeten die Spitze des langen Zuges. Schulleiter Rektor Georg Götz (1900 - 1979) durfte symbolisch den Schlüssel für das neue Gebäude entgegennehmen. Zurück blieb ein ehrwürdiges Haus, dessen Reiz bis heute spürbar ist.
Drei Bauabschnitte
Etwa zehn Jahre zuvor, 1951, hatte man in der Alten Pressecker Straße in einem ersten Bauabschnitt zwei Schulsäle für die 7. und 8. Klasse und im Dezember 1952 drei weitere Zimmer für die Klassen 4 bis 6 errichtet. Im April 1961 hatte der Aushub für den dritten Bauabschnitt mit dem Hauptbau direkt an der Straße begonnen.
Als die Schüler und Ehrengäste im Zug von weitem das stilisierte Kunstwerk mit dem Heiligen Georg sahen, wussten alle, dass hier die neue schulische Heimat der Stadtsteinacher Jugend geschaffen worden war.
Im Mai 1962 beriet der damalige Stadtrat über die künstlerische Gestaltung der südlichen Giebelwand des Neubaus. Architekt Emil Schomberg legte drei Entwürfe des anwesenden Kunstmalers Hubert Weber aus Lichtenfels vor.
Zur Diskussion gestellt wurden die Vorschläge "Stadtwappen", "Flötenbläser mit Vögeln" und "Das Gute bekämpft das Böse oder der Kampf St. Georgs gegen den Drachen", die als Sgraffito-Malerei ausgeführt werden sollten. Das Gremium entschied sich für die Darstellung des heiligen Georg und plante für die Umsetzung 3500 D-Mark ein. Ein weiterer Vorschlag - "St. Christophorus, der Hoffnungsträger", ähnlich dem Brunnen am Markt - wurde kurz vor Beginn der Ausführung ebenfalls verworfen.