Der Landkreis will mit Fördermitteln der EU das ehrenamtliche Engagement stärken
Autor: Redaktion
Haßfurt, Freitag, 20. Januar 2017
Fördermittel der Europäischen Union (EU), die sogenannten Leader-Gelder, fließen auch 2017 in den Landkreis Haßberge. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Haßberg...
Fördermittel der Europäischen Union (EU), die sogenannten Leader-Gelder, fließen auch 2017 in den Landkreis Haßberge. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Haßberge hat bereits im Dezember mehrere Projekte dafür beschlossen und legt Eigenmittel hinzu. Vor allem das Bürgerengagement steht dabei im Vordergrund, betont das Landratsamt in einer Mitteilung an die Medien.
Was wäre der Landkreis Haßberge ohne die Bürger, die sich in vielen Bereichen ehrenamtlich engagieren? Die Lokale Aktionsgruppe Haßberge weiß den Einsatz zu schätzen und hat in ihrer jüngsten Sitzung das Projekt "Unterstützung Bürgerengagement" beschlossen. Bis zum Jahr 2021 sollen nach Förderzusage insgesamt 22 400 Euro in die Töpfe einzelner Projekte in der Region fließen, 90 Prozent davon aus Leader-Fördermitteln der EU.
Wer in den Genuss einer Unterstützung kommen möchte, stellt laut Landratsamt einen formlosen schriftlichen Antrag: "Im halbjährlichen Turnus finden vier Projektaufrufe statt. Pro Turnus können entsprechend Fördersummen in Höhe von 2500 Euro, 1500 Euro, 1000 Euro und 600 Euro gewährt werden", erklärt Susanne Wolfrum-Horn von der LAG Haßberge.
Ab März
Die LAG Haßberge will mit dieser Maßnahme die Attraktivität der Region weiter steigern und nachhaltig entwickeln. "Die Projektideen müssen entsprechend der lokalen Entwick-lungsstrategie ausgerichtet sein", so Wolfrum-Horn. Diese legt ihre Schwerpunkte auf Wirtschaft und Bildung, Demografie, Kultur und Tourismus sowie Energie und Landentwicklung. Förderfähig sind jedoch keine Projekte von kommunalen Körperschaften sowie Vorhaben, die ein politisches Ziel verfolgen oder wettbewerbsrelevant sind.Der erste Aufruf startet voraussichtlich im März 2017. Jeder Aufruf wird auf der Homepage der LAG Haßberge (www.leader-hassberge.de) und in der regionalen Presse veröffentlicht.
Dazu einige Beispiele: Auch im Landkreis Haßberge ist Fastnacht ein gelebter Brauch, der in vielen Orten eine hohe Bedeutung hat und die Weitergabe von Traditionen an die Jugend und ehrenamtliches Engagement erfordert. Vereine müssen sich dabei immer wieder an neuen Vorgaben orientieren. Der Fastnacht-Verband Franken steht Vereinen und Ehrenamtlichen mit Schulungen zur Seite. Steuerrecht, Rechtsvorlagen, Vereinsführung oder Jugendarbeit sind nur einige der vielen Inhalte, die dabei vermittelt werden. Der Verband hat bereits mehr als 300 Mitgliedsvereine, auch aus Zeil, Hofheim und Obertheres.
Die LAG Kitzingen hat die Wichtigkeit der Arbeit des Verbandes erkannt und forciert des-halb die Errichtung einer Fastnachtakademie mit Gesamtkosten von knapp einer Million Euro für Umbau- und Einrichtungsmaßnahmen. Auch die LAG Haßberge hat ihr Mitmi-schen unter 21 weiteren fränkischen LAGs nun beschlossen. "Das Kooperationsprojekt hat deutschlandweite Strahlkraft", so Wolfgang Fuchs vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Bad Neustadt; "vermutlich wird es in Bayern eines der größten Kooperationsprojekte in der aktuellen Leader-Förderphase sein." Das Amt in Bad Neustadt ist bei solchen Vorhaben auch für den Kreis Haßberge zuständig.
Weitere Felder
Umgesetzt werden sollen die Einrichtung und der pilothafte Betrieb der Fastnachtakademie in Kitzingen. Schulungstätigkeiten, Vereine und Regionen vernetzen, Forschungsprojekte begleiten und als Beratungsstelle fungieren stehen dann auf der Tagesordnung der Fastnachtakademie. Mit dem Bau der Akademie soll Mitte 2017 begonnen werden, die Eröffnung ist für Ende 2018 geplant.Zehn Jahre ist es nun schon alt, das Randwanderwegenetz, das Touristen und Einheimische durch die Kreise Haßberge, Schweinfurt, Kitzingen, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen bringt. Eine Anpassung an die heutigen Bedürfnisse, beispielsweise für E-Bike-Fahrer, hält die LAG Haßberge für notwendig und stellt dafür Gelder ab. Es handelt sich dabei um eine Netzwerkarbeit auf unterfränkischer Ebene.
Weitere Projekte mit Leader-Charakter sind "Streuobst im Landkreis Haßberge - Strukturanalyse" und eine Imagekampagne für den Landkreis. Sie soll junge Leute dazu bewegen, im Landkreis Haßberge zu leben. "Vor allem junge, qualifizierte Haßbergler, die es nach Stuttgart oder in den Raum Oberbayern verschlagen hat, wollen wir wieder zurückholen", betont Landrat Wilhelm Schneider (CSU). Die Maßnahmen zur Gewinnung von Rückkehrern sollen Ende des Jahres 2017 starten. red