Die Junge Union (JU) war kürzlich stinksauer, weil ihr ein bereits zugesagtes Gespräch mit der zuständigen Landratsamts-Mitarbeiterin über das Mobilitätskonzept und den Nachtexpres...
Die Junge Union (JU) war kürzlich stinksauer, weil ihr ein bereits zugesagtes Gespräch mit der zuständigen Landratsamts-Mitarbeiterin über das Mobilitätskonzept und den Nachtexpress kurzfristig wieder abgesagt wurde. JU-Kreisvorsitzender Markus Oesterlein machte seinem Ärger Luft, witterte Parteipolitik.
Dem widersprach Stefan Schneider von der Geschäftsstelle des Landrats. Erstens dürfe man das Personal des Regionalmanagements nicht überlasten und zweitens sei auch dem SPD-Kreisverband eine Absage erteilt worden, als es sich um das gleiche Thema gehandelt habe. Also könne man keine politische Einseitigkeit unterstellen.
Viele Anfragen
Es gebe öfters Anfragen von verschiedenen Gruppierungen, nicht nur zum Mobilitätskonzept, sondern auch zum Abfallrecht, dem Asylwesen etc. So weit wie möglich komme man dem auch nach.
"Das Mobilitätskonzept ist in verschiedenen Kreisgremien und Gemeinderäten behandelt und bei Veranstaltungen vorgestellt worden", blickte Schneider zurück. Darüber hinausgehende Teilnahmen von Mitarbeitern des Amts bei politischen Gruppierungen seien schwierig. "Es würde zu weit führen, wenn wir zu jeder Gruppe Mitarbeiter rausschicken. Wir können mit den paar Leuten nicht alles abdecken", bat Schneider um Verständnis.
Anders sieht dies Markus Oesterlein. Die Junge Union habe eine Anfrage gestellt, mit Michaela Morhard über das Mobilitätskonzept und speziell den Nachtexpress zu sprechen. Kreisrat Thomas Löffler habe dies eingefädelt, Morhard habe zugesagt, man habe eine Sitzung einberufen. Am Sitzungstag sei die E-Mail mit der Absage gekommen.
Oesterlein verdeutlichte, dass die Junge Union verschiedene Anregungen zum Nachtexpress habe einbringen wollen.
"Ich verstehe das nicht, wenn ich sehe, dass der Bus jeden Samstag fährt, auch wenn keine größere Veranstaltung ist. Das macht null Sinn, denn wenn keine Veranstaltung ist, ist in Kronach tote Hose."
Der JU-Kreisvorsitzende blickte auf die enormen Kosten für den Nachtexpress, der pro Jahr 100 000 Euro koste, aber nur 5000 Euro einspiele. "Kann man sich das leisten? Wenn man das umrechnet, sind die Busse im Durchschnitt fast leer." Was ihm und den weiteren Führungskräften der Jungen Union vorschwebt, ist etwas Ähnliches wie der "Nightliner" in Hof, wo flexibel auf die Anforderungen reagiert werde. Auch ein Fifty-Fifty-Taxi wie in Lichtenfels wäre überlegenswert. Dort zahlt der Kreis die Hälfte des Fahrpreises. Für das Geld, das im Kreis Kronach für den Nachtexpress ausgegeben werde, könnte man viele Fifty-Fifty-Taxis finanzieren.
"Jeden Samstag die Busse grundlos fahren zu lassen, ist rausgeworfenes Geld!"
Auf den Prüfstand
Die Überlegungen der Jungen Union gehen deshalb in Richtung bedarfsorientiertem Verkehr. Markus Oesterlein hoffte, dass die Anregungen der JU aufgenommen werden. "Kreisrat Thomas Löffler wird unsere Position in den Kreisgremien kundtun. Ein Jahr geben wir ihnen, dann wollen wir das auf den Prüfstand gestellt wissen."