Druckartikel: Der Hofheimer Stadtwald leidet und bereitet den Stadträten große Sorge

Der Hofheimer Stadtwald leidet und bereitet den Stadträten große Sorge


Autor: Redaktion

Hofheim i. UFr., Freitag, 17. Juli 2020

In den Stadtwald führte der Waldgang des Waldausschusses des Hofheimer Stadtrates. Forstoberrat Jürgen Hahn und Forstamtmann Bernhard Streck hatten die Exkursion bestens vorbereitet. Birgitt Ulrich al...
Revierförster Bernhard Streck (Dritter von links) schilderte bei der Waldbegehung die Schäden im Hofheimer Stadtwald.  Foto: Wolfgang Borst


In den Stadtwald führte der Waldgang des Waldausschusses des Hofheimer Stadtrates. Forstoberrat Jürgen Hahn und Forstamtmann Bernhard Streck hatten die Exkursion bestens vorbereitet. Birgitt Ulrich als Vertreterin der Forstbetriebsgemeinschaft Haßberge, über die das komplette Holz der Stadt vermarktet wird, nahm ebenfalls teil.

Große Sorgen bereitet den Stadträten das im kompletten Stadtwald vorgefundene, zum Teil äußerst großflächige Schadensbild. Bei der ersten Station, dem Bereich Rabenholz bei Ostheim, ist auf einer Fläche von knapp vier Hektar der 40- bis 60-jährige Fichtenbestand bereits zur Hälfte durch Windwurf und Käferbefall verloren gegangen. Hoffnung macht hier die teilweise aufkommende Naturverjüngung mit Eiche, Feldahorn, Kirsche und Elsbeere.

Zaun ist nicht machbar

Da es wenig Sinn hat, solche großen Waldareale einzuzäunen, war man sich mit dem Jagdpächter einig, dass es am sinnvollsten ist, durch Steuerung der Bejagung zu versuchen, den Wildverbiss zu verhindern.

Ein völlig anderes Schadensbild zeigte sich im Kolbenholz bei Lendershausen. Hier kämpfen die 120 bis 180 Jahre alten Eichenbestände ums Überleben. Trockenstress und Schwammspinner haben die Bäume bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Da in diesem Bereich bislang nur der Feldahorn und die Hainbuche dem Wildverbiss entwachsen, muss, um einen zukunftsfähigen Mischbaumwald zu erhalten, ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Eiche, Kirsche und Elsbeere gelegt werden, wozu auch Jagdpächter Udo Hein im Waldausschuss seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit erklärte.

Preise sind im Keller

Der Bürgermeister Wolfgang Borst (CSU) machte deutlich, dass durch den massiven Anfall von Schadholz der Holzpreis so stark gefallen ist, dass eine kostenneutrale Waldbewirtschaftung nicht mehr möglich sei. Es bedürfe enormer finanzieller Anstrengungen, um bei der rasanten Klimaerwärmung, verbunden mit dem Niederschlagsmangel in der Region, die knapp 800 Hektar städtischen Wald so weiterzuentwickeln, damit auch zukünftigen Generationen eine nachhaltige Waldnutzung noch möglich ist. Dies könne nur gelingen, wenn alle Beteiligten (die Waldbesitzer und Jagdpächter, Jagdgenossen und Revierförster) gemeinsam daran arbeiten, sagte Bürgermeister Borst.