Der Heimatverein bringt Licht ins Affalterthaler Dunkel
Autor: Reinhard Löwisch
Affalterthal, Mittwoch, 25. März 2015
von unserem Mitarbeiter Reinhard Löwisch Affalterthal — Dank des Heimatvereins gibt es nun doch eine Chronik des Dorfes Affalterthal. Und das, obwohl der ursprünglich beauftragte H...
von unserem Mitarbeiter Reinhard Löwisch
Affalterthal — Dank des Heimatvereins gibt es nun doch eine Chronik des Dorfes Affalterthal. Und das, obwohl der ursprünglich beauftragte Historiker sein Mandat aus Zeitgründen zurückgegeben hat und damit die Sache auf Eis lag.
Seit Jahren hat sich der Heimatverein Affalterthal das Ziel gesetzt, Licht ins Dunkel der Dorfgeschichte zu bringen. Bescheidene Anfänge gab es mit bisher drei "Festschriften", die anlässlich runder Vereinsgeburtstage erstellt worden waren. Im Jahr 2003, dem 25. Geburtstag des Heimatvereins, gab es neben den Vereinsberichten in der Festschrift eine Chronik der Volksschule - erstellt vom letzten Lehrer der Schule, Gerhard Lamprecht. 2008 folgte anlässlich des 30. Geburtstages eine weitere Festschrift.
Sie enthielt ein Sammelsurium von heimatkundlichen Berichten - angefangen bei einer Affalterthaler Zeittafel, die im Mittelalter begann und bis in die Neuzeit reichte.
Außerdem enthielt der Band eine Abhandlung über Brauchtum und eine über den Kampf der Affalterthaler gegen die Franzosen im Jahr 1796. 2013 folgte das dritte Heft. In ihm gab es neben dem Rückblick auf 25 Jahre Singgruppe eine Abhandlung über die Affalterthaler Hausnamen und weitere Kurzgeschichten.
40 Seiten stark
Nun gibt es eine vierte "Festschrift", obwohl in diesem Jahr kein runder Vereinsgeburtstag zu feiern ist. Anlass war die Rückgabe des Auftrags zur Erstellung einer Dorfchronik. Im Heimatverein erinnerte man sich daran, dass es schon eine Art Chronik des Dorfes gibt.
Sie ist enthalten in der Pfarrbeschreibung des Pfarrers Johannes Bergdolt, die jener in den Kriegsjahren 1915/16 erstellt hatte und die, neben der obligatorischen Beschreibung der Kirchengemeinde Affalterthal, auch umfangreiche Forschungsergebnisse zur Geschichte des Dorfes enthielt.
Aus dem gesammelten Material übernahm der Heimatverein nun die wichtigsten Artikel in die 40-seitige Schrift, die der Kirchengemeinde Affalterthal gewidmet ist und daher kostenlos der Kirche zur Verfügung gestellt wurde. Die Auswahl der Berichte und das Layouten des Heftes übernahm Vereinsvorstand Reinhard Löwisch. Lektoratdienste leisteten Friedel und Erich Riehlein, den Vierfarbdruck übernahm eine Obertrubacher Druckerei. Die "Festschrift" enthält Aufsätze zur Ortsgeschichte, zur Deutung des Ortsnamens, zur Zeit des 30-jährigen Krieges und zu Dorfordnungen.
Reformierung des Orts
Aus kirchlicher Sicht am interessantesten dürfte die Reformierung des Ortes sein, die schon um 1545 mit dem Ebermannstadter Pfarrer Erhard Theiler begann, aber erst 1636 endgültig war.
In den Jahren dazwischen mussten die Dorfbewohner des Öfteren den Glauben wechseln; je nachdem, wer nun gerade die Oberhand im Dorf hatte: das Bistum Bamberg oder das evangelische Egloffstein. Die Schrift enthält zudem auch eine vollständige Liste aller 54 Pfarrer, die bisher im Dorf seit 1540 wirkten. rl