Der große Ansturm bleibt aus

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Sibylle Müller und ihr zehnjähriger Sohn Felix möchten sichergehen, dass sie gesund sind.
Sibylle Müller und ihr zehnjähriger Sohn Felix möchten sichergehen, dass sie gesund sind.
Fotos: Sonny Adam
Jannik Ramming wertet die Tests aus und sorgt dafür, dass die Probanden das Ergebnis aufs Smartphone bekommen. Doch nächste Woche wird er wieder im Freibad Dienst leisten.
Jannik Ramming wertet die Tests aus und sorgt dafür, dass die Probanden das Ergebnis aufs Smartphone bekommen. Doch nächste Woche wird er wieder im Freibad Dienst leisten.
 

Der Inzidenzwert im Landkreis Kulmbach fällt - das merkt auch das Testzentrum des BRK in Stadtsteinach. Die Nachfrage ist schon jetzt verhalten.

Die BRK-Bereitschaft ist aus der beengten Wache neben der Sparkasse längst ausgezogen - in das neue Gebäude in der Industriestraße. Doch während der Corona-Pandemie kam das alte Gebäude zu neuen Ehren: ein Testzentrum wurde eingerichtet.

Einmal pro Woche - immer dienstags von 15 Uhr bis 17 Uhr - haben Stadtsteinacher, die keine Symptome haben, die Möglichkeit, sich wohnortnah testen zu lassen. "Aber Stress haben wir hier nicht", lacht Sabrina Heinze.

Innerhalb der vergangenen zwei Stunden hat sie gemeinsam mit Christina Nagel 21 Tests abgenommen. Das war es schon. "Obwohl es eigentlich nicht mehr nötig ist, kommen die meisten, weil sie einen Termin beim Friseur haben", sagt Heinze. Manche möchten unbeschwert einkaufen gehen. Doch auch in diesem Bereich sind schon Lockerungen eingetreten. Die BRK-Kräfte sind der Überzeugung, dass das Testaufkommen deshalb in den nächsten Wochen noch weiter sinken wird.

"Beim Roten Kreuz in Stadtsteinach ist es immer ruhig. Denn viele lassen sich auch in der örtlichen Apotheke testen", zieht Heinze Bilanz.

Spontane Besuche

Sibylle Müller ist mit ihrem Sohn Felix trotzdem ins Testzentrum gekommen. "Er hat morgen unabhängig von Corona einen ganz normalen Impftermin, da wollen wir sichergehen, dass er gesund ist", sagt die Mutter. Der Zehnjährige kennt das Prozedere. Er hat es bereits einmal in Kupferberg über sich ergehen lassen. Auch Mama Sibylle Müller unterzieht sich einem Test. Denn sie bekommt die Corona-Impfung und möchte im Vorfeld sicherstellen, dass sie wirklich nicht infiziert ist.

Die meisten Probanden, die ins Stadtsteinacher Testzentrum kommen, tun dies spontan. Nur wenige haben sich vorher angemeldet. Wartezeiten gibt es dennoch nicht. "Wir registrieren die Leute dann, erzeugen einen QR-Code und drucken ihn aus. Aber noch schneller würde es gehen, wenn jeder das schon zu Hause machen würde", erklärt Jannik Ramming.

Die Registrierung erfolgt ganz einfach über den Link www.meintest.brk.de/quick. Am heimischen Computer oder über das Smartphone können Testwillige ihre Daten eingeben und selbst einen QR-Code erzeugen. Und mit diesem können sie an jeder Teststation einchecken.

Daten sind verschlüsselt

Angst um seine Daten braucht übrigens niemand zu haben, denn diese sind verschlüsselt. Jannik Ramming hat die Aufgabe, die beim Test ermittelten Ergebnisse weiterzumelden. Sobald die vorgeschriebene Wartezeit von 15 Minuten verstrichen ist, wird der durchgeführte Test rot. "Das geht alles automatisch. Ich wähle dann nur aus, wie das Ergebnis war. Zur Wahl stehen die Optionen positiv, negativ oder ungültig. Und wenn ich das gemacht habe, haben wir keinen Zugriff mehr", erklärt Ramming.

Der Student engagiert sich seit vielen Jahren bei der Wasserwacht. Doch auch sonst ist er ein Rotkreuzler mit Leib und Seele. Zur Zeit hilft er fünf Mal pro Woche beim Testen. Nicht nur in Stadtsteinach, sondern auch in Kulmbach wird er eingesetzt.

Nächste Woche ab ins Freibad

"Aber nächste Woche bin ich wieder im Wasser. Dann habe ich im Freibad Dienst", freut sich Jannik Ramming schon. Engpässe bei den Tests wird es trotzdem nicht geben. "Dann helfe ich eben nicht mehr fünf Mal pro Woche, sondern nur noch zwei Mal."

Aktuell steht Kulmbach, was die Inzidenzwerte angeht, in Nordbayern am unteren Ende der Skala. Die Zahl der Ansteckungen geht zurück. Weitere Lockerungen sind in Sicht. Die Tests allerdings sind weiterhin sinnvoll, um Ausbrüche aufzuspüren und ein erneutes Ansteigen der Zahlen zu verhindern.