Der "Goldene Schuh" geht an den Rhein

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Völlig abgehoben: die Jugendgarde des MCC Mainleus Fotos: Stephan Stöckel
Völlig abgehoben: die Jugendgarde des MCC Mainleus  Fotos: Stephan Stöckel
Der fernsehbekannte Nachtwächter Adi Guckelsberger erhält vom MCC den Sonderorden "Der Goldene Schuh".
Der fernsehbekannte Nachtwächter Adi Guckelsberger erhält vom MCC den Sonderorden "Der Goldene Schuh".
 

Bei der Galaprunksitzung des Mainleuser Carnevals-Clubs trifft der "Baaschdörfer" auf einen berühmten Mainzer Nachtwächter.

Viele Kinder können es kaum erwarten, bis die Geschenke unterm Christbaum liegen. Auf den jungen Adi Guckelsberger traf das nicht zu. "Für mich war Weihnachten eher ein durchlaufender Posten. Ich sehnte mich mehr nach der anschließenden Faschingszeit", erinnert sich der heute 54-jährige. Als er mit fünf Jahren in der Fernsehsendung "Mainz bleibt Mainz" den unvergessenen Sitzungspräsidenten Rolf Braun gesehen habe, sei es um ihn geschehen gewesen.

Guckelsberger wollte später auch einmal eine solche Sitzung leiten. Sein Traum aus Kindertagen ging in Erfüllung: Beim Mainzer Carneval-Verein (MCV) ist er Sitzungspräsident und in der Fernsehshow "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" verkörpert er den "Nachtwächter".

Gereimte Botschaft

Für die Faschingsfans vom Obermain und aus dem Kulmbacher Land hat er folgende Botschaft mitgebracht: "Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen: den ‚Goldenen Schuh‘ werd‘ ich bald tragen." Verliehen wird die Auszeichnung am Samstag, 11. Januar, bei der Galaprunksitzung in der Dr.-Stammberger-Halle in Kulmbach, die um 19.46 Uhr beginnt. Moderiert wird sie von Sitzungspräsidentin Christine Friedlein.

Auch am neuen Veranstaltungsort sind viele Akteure aus dem Landkreis Lichtenfels vertreten: Tanzmariechen Melissa Freitag aus Marktzeuln sowie die Marschtanz- und Jugendgarde, die allesamt im Lichtenfelser Ballettstudio von Doris Diroll trainiert werden, wirbeln über das Tanzparkett. Der "Baaschdörfer" Edwin Jungkunz kalauert in der Bütt. Er hatte 1971 am Kulmbacher MGF-Gymnasium zusammen mit Thomas Gottschalk das Abitur gemacht.

In der Bütt fühlt sich auch Adi Guckelsberger pudelwohl. "Ich liebe es, Menschen zum Lachen zu bringen", sagt der Mainzer. Er tut es auf eine ganz besondere Art: Im Singsang eines Nachtwächters trägt er gereimte Gags mit viel Kokolores vor, bei denen das Publikum mitmachen darf. Seine Vortragsweise erwies sich als Katalysator für seine Fernsehkarriere. "2009 trat ich in der Live-Sendung ‚Da wackelt der Dom‘ auf. Meine Gags zum Reimen waren ideal für die Show, da viele Faschingsfans mit einem Glas Glühwein in der Hand nicht mitklatschen konnten. Stattdessen war Mitreimen angesagt."

Geschichten aus dem Leben

Davon begeistert zeigten sich auch zwei andere Fernsehredakteure, die den Nachtwächter für die Sendungen "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" und "Frankfurt Helau" engagierten. Während andere Büttenredner wie Peter Kuhn aus Schweinfurt oder René Pschierer aus Mainz politische Themen im Blick haben, hat sich Guckelsberger auf witzige Geschichten, wie sie das Leben schreibt, spezialisiert. Nach einem Auftritt in Mainz vor zwei Jahren hatte Guckelsberger auch den Mainleuser Carnevals-Club (MCC) am Angelhaken. Eine Abordnung unter Leitung von Gesellschaftspräsident Wolfgang Hartmann war begeistert von seinem Können. "Die Chemie stimmte sofort", so der Meenzer Fasenachter.

Schon der dritte Mainzer

Er tritt in die Fußstapfen von zwei weiteren Mainzer Frohnaturen: Karnevalssängerin Margit Sponheimer hatte 2016 in Weismain den Sonderorden "Der Goldene Schuh" erhalten, René Pschierer ein Jahr zuvor in Burgkunstadt. Guckelsberger freut sich darüber, auch einmal in einer Region ausgezeichnet zu werden, in der er nicht so bekannt sei.