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Der "Goldene Anker" hat eine Zukunft


Autor: Sonja Adam

Kasendorf, Freitag, 10. Dezember 2021

gemeinderat  Was wird aus dem Gasthaus am Marktplatz? Architekt Stephan Schwarzmann präsentiert den Kasendorfer Räten die Machbarkeitsstudie.
Der "Goldene Anker"


Die Nachricht, dass der Markt Kasendorf den Traditionsgasthof "Goldener Anker" kaufen möchte, schlug vor einem Jahr ein wie eine Bombe. Inzwischen ist der Deal perfekt. Der Markt hat die ortsbildprägende Traditionsgaststätte gekauft. Denn nach dem Tod des Gastronomen Siegmund Pohl war klar, dass dessen Frau Liesl das Wirtshaus mit Fremdenzimmern und einer Bundeskegelbahn auch aus Altersgründen nicht mehr lange weiterführen kann. Doch ehe eine neue Nutzung erfolgen könne, müsse das Anwesen saniert werden. Dies erfordere Investitionen in Millionenhöhe und könne ohne staatliche Unterstützung und Fördergelder nicht vonstatten gehen, erläuterte Bürgermeister Norbert Groß.

In den vergangenen Monaten hat Architekt Stephan Schwarzmann aus Hollfeld eine Machbarkeitsstudie erstellt. Diese präsentierte er nun den Mitgliedern des Gemeinderates - in der letzten Sitzung des Jahres. Die Machbarkeitsstudie umfasst 57 Seiten. Sie enthält zwei verschiedene Grundkonzepte. Bei beiden sollen auch künftig Gastronomie und Restaurant im Mittelpunkt stehen.

Variante eins sieht vor, dass möglichst viel Fläche für Hotel und Restaurant genutzt werden. Nur für die Kegelbahn sieht der Architekt keine Chancen, diese wirtschaftlich zu betreiben. "Wir haben kurz überlegt, ob man diesen Gebäudetrakt abreißen soll. Doch da es sich um eine Grenzbebauung handelt, würde ein Abriss dafür sorgen, dass keine neuerliche Bebauung möglich ist. Deshalb wird darauf jetzt verzichtet", so Schwarzmann. Stattdessen könnten in dem Trakt der Kegelbahn Appartements eingebaut werden.

In dem Gebäudeteil, wo das Hallenbad war, könnten der Verwaltungstrakt und Nebenräume entstehen. Außerdem sieht der Architekt den Abbruch der Garagen vor. In diesem Bereich könnte eine Bühne eingebaut werden, auch Parkplätze könnten geschaffen werden.

Die Variante zwei sieht ein sehr reduziertes gastronomisches Konzept vor. Zwar soll das Gasthaus erhalten bleiben, jedoch nur in Form des großen Speiseraumes. Auf den restlichen Flächen könnten Büros oder Einzelhandelsgeschäfte angesiedelt werden. Bei diesem Konzept soll der Innenhof zu einem öffentlichen Bereich mit Durchgang werden. So sei beispielsweise ein Wasserspielplatz denkbar, erklärte Schwarzmann. "Letztlich steht und fällt das Konzept mit dem Pächter", so der Architekt.

Bürgermeister Norbert Groß (CSU) betonte, dass beide Konzepte bewusst grob gehalten seien und dass nichts in Stein gemeißelt sei. Als nächsten Schritt soll die Machbarkeitsstudie jetzt mit dem potenziellen Pächter abgestimmt werden. Anfang nächsten Jahres soll die Regierung bezüglich Fördermöglichkeiten kontaktiert werden.