Der Familienpakt Bayern will von Kronacher "Lebensqualität für Generationen" lernen
Autor: Heike Schülein
Kronach, Dienstag, 15. Sept. 2015
Kronach — "Mit dem Familienpakt wollen wir die Arbeitswelt von morgen familienfreundlicher machen. Kernstück ist eine gemeinsame Servicestelle, um den Austausch und eine Ideenschmi...
Kronach — "Mit dem Familienpakt wollen wir die Arbeitswelt von morgen familienfreundlicher machen. Kernstück ist eine gemeinsame Servicestelle, um den Austausch und eine Ideenschmiede zwischen den engagierten Unternehmen und Verbänden bei der Umsetzung einer familienfreundlichen Personalpolitik zu ermöglichen", betont Familienministerin Emilia Müller (CSU). Mit einem Festakt gaben in München die Staatsregierung, die Vereinigung der Baye rischen Wirtschaft, der Industrie- und Handelskammertag sowie der Handwerkstag den Startschuss für die Servicestelle, die im Landkreis Kronach angesiedelt ist.
Das Kronacher Betreuungsnetzwerk "Lebensqualität für Generationen" (LQG) ist Anlaufstelle für nahtlose Betreuungslösungen sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Träger des Projekts ist der BRK-Kreisverband Kronach, unterstützt durch Steinbach am Wald. Nach diesem Vorbild will das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration im "Familienpakt Bayern" weitere Modellprojekte für Betreuungsnet zwerke an Mehrgenerationenhäusern einrichten.
Im Juli 2014 schloss der Freistaat mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag und dem Bayerischen Handwerkstag den sogenannten Familienpakt Bayern. Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine familienfreundliche Arbeitswelt in Bayern zu verbessern. Der Familienpakt setzt dabei auf zusätzliche unbürokratische Lösungen - besonders, wenn ein kurzfristiger Betreuungsfall im Bereich Kinderbetreuung oder Pflege eintritt.
Hier kommt die LQG ins Spiel. "Lebensqualität für Generationen ist ein präventives und aktives Netzwerkangebot, um das knappe Gut Mitarbeiter bei sich massiv verändernden Familienstrukturen, zunehmendem Leistungsdruck sowie wesentlich längerer Lebensarbeitszeiten in einem ganzheitlichen Gesundheits- und Betreuungsmanagement einzubinden", erklärt BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Beierwaltes.
Die Kooperation des BRK-Kreisverbands Kronach, der Gemeinde Steinbach am Wald, des Landkreises Kronach, der Regierung von Oberfranken und regionaler Unternehmen startete 2012. Wegen dieser Erfahrungen hatte das Sozialministerium Steinbach am Wald gebeten, für fünf Standorte als Beratungs- und Koordinierungsstelle zu fungieren. Gemeinsam mit dem BRK-Kreisverband Kronach kam man überein, diese Funktion zu übernehmen.
Die fünf ausgewählten Mehrgenerationenhäuser, die koordiniert werden, befinden sich in Bad Wörishofen, Fürth, Haßfurt, Landshut sowie Mainleus. Das Projekt läuft bis 31. Dezember 2017.
"Die Beratungs- und Koordinierungsstelle wird zwei Tätigkeitsschwerpunkte beinhalten: Zum einen soll den geförderten Betreuungsnetzwerken für alle Generationen umfassende Informations- und Beratungsleistungen angeboten werden, zum anderen soll das Betreuungsnetzwerk auf den Landkreis Kronach durch die Aufnahme weiterer Kommunen ausgeweitet werden", erläutert Beierwaltes.
Die Mehrgenerationenhäuser beziehungsweise Vertreter der Modellkommunen sollen beim LQG-Expertentag eingebunden werden. Der nächste Expertentag ist am 12. November im BRK-Kreisverband Kronach.
Zu den LQG-Stützpunkten im Norden des Landkreises Kronach soll in der Mitte eine Ausdehnung in den östlichen und südlichen Landkreis vorgenommen werden. Es laufen Gespräche mit Steinwiesen wie auch mit anderen Gemeinden. hs