Der erste Einsatz für die Schneefräse
Autor: Tobias Kindermann
Lichtenfels, Montag, 16. Januar 2017
Am Wochenende kam es zu deutlich mehr Unfällen als sonst. Der Winter ist da, mit Schnee, und bringt die Autofahrer ins Schleudern.
Tobias Kindermann
Winterliche Straßenbedingungen führten zu vielen Unfällen am Wochenende - diese Formulierung möchte Jürgen Krämer, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizei Lichtenfels, so nicht stehen lassen. "Es ist unangepasste Fahrweise." Am vergangenen Wochenende krachte es deutlich öfter auf den Straßen im Landkreis Lichtenfels. Über Dreikönig verzeichnete Krämer elf Unfälle, jetzt waren es 21. Nicht immer war die Schnee schuld - aber doch recht oft. "Die Umstellung von Sommer- auf Winterbetrieb fällt einigen doch schwer."
Tatsächlich waren die Tage von Freitag, 13. Januar, bis Sonntag, 15. Januar, die bisher schneereichsten seit langem. "Wir haben in der Zeit 25 Zentimeter Neuschnee gemessen", sagt Alois Neuhöfer, Betriebsleiter beim städtischen Bauhof in Lichtenfels. Solche Mengen in so kurzer Zeit habe es in den vergangenen Jahren nie gegeben.
Glätte seit Jahresanfang
Winterlich sei es schon seit Jahresanfang zugegangen - erst überfrierende Nässe, dann eine Tauphase, nun wieder Glätte - und jetzt der Schnee. Der wird die Lichtenfelser noch etwas begleiten, es soll wieder kälter werden - und weiter schneien. "Ab neun Grad Minus wirkt das Salz nicht mehr", sagt Neuhöfer - mometan tauen die Staßen tagsüber noch durch das aufgestreute Salz ab. Rund 40 Personen sind aktuell in Rufbereitschaft - und haben auch viel zu tun. Elf Räumfahrzeuge hat die Stadt, dazu kommen 41 Handstreubezirke, die teilweise vergeben sind.Erstmals in diesem Winter kam beim Kreisbauhof in Bad Staffelstein am Wochenende die Schneefräse zum Einsatz. Der Landkreis Lichtenfels ist für 230 Kilometer Straßen im Kreis zuständig, die von Bad Staffelstein aus betreut werden. Diese teilen sich auf 180 Kilometer Kreisstraßen und rund 50 Kilometer Gemeindeverbindungsstraßen auf. Auch hier wurden am vergangenen Wochenende zahlreiche Winterdiensteinsätze gefahren. So wurden zwischen Freitag und Montag rund 300 Tonnen Streusalz verbraucht. Hierbei wurden von den Mitarbeitern des Kreisbauhofs rund 380 Arbeitsstunden geleistet.
Ein Unfallschwerpunkt am Wochenende war die Autobahn A 73. Am Sonntagnachmittag fiel wieder stärker Schnee, vier Mal krachte es. Dabei wurden zwei Personen leicht verletzt. Der Gesamtsachschaden beläuft sich auf etwa 28 000 Euro. Zunächst geriet am frühen Nachmittag bei Bad Staffelstein ein 61-Jähriger mit seinem Mercedes bei Schneeglätte ins Schleudern. Dabei prallte er gegen einen weiteren Pkw und gegen die Schutzplanke. Die 60 Jahre alte Fahrerin des geschädigten Fahrzeugs begab sich wegen Hüftschmerzen selbst zum Arzt. Am frühen Abend geriet ein 58 Jahre alter Mann mit seinem VW nahe Kösten bei glatter Fahrbahn auf den linken Fahrstreifen und stieß dort gegen den Kleintransporter eines Thüringers. Kurz danach verlor nur wenige Hundert Meter weiter ein 37 Jahre alter Mann aus Oberbayern die Kontrolle über seinen Pkw. Er kam nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Betonabweiser. Glücklicherweise blieb es beim Unfallverursacher bei leichten Verletzungen, die ambulant behandelt werden konnten. Gegen 21 Uhr schleuderte bei Bad Staffelstein eine 20-jährige Thüringerin quer über die Fahrbahn und prallte mit ihrem Audi in die Schutzplanke.