Der erste Ausflug seit der Corona-Pause
Autor:
Münnerstadt, Montag, 03. August 2020
Nach einer coronabedingten Pause haben die Museumsfreunde Münnerstadt am 17. Juni ihren ersten Tagesausflug 2020 unternommen. Wie schon im vergangenen Jahr ging es erneut in das Henneberger Land, dies...
Nach einer coronabedingten Pause haben die Museumsfreunde Münnerstadt am 17. Juni ihren ersten Tagesausflug 2020 unternommen. Wie schon im vergangenen Jahr ging es erneut in das Henneberger Land, diesmal mit den Schwerpunkten Kühndorf und Rohr.
In Kühndorf besuchte die Gruppe die einzige noch erhaltene Johanniterburg in Mitteleuropa. Die Burg war im 13. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Henneberg, die 100 Jahre später einen Teil an die Johanniterkomturei verkaufte.
Nach Begrüßung durch die heutigen Besitzer, das Ehepaar Elisabeth und Moritz von Truchseß, führte der Hausherr durch die Burganlage. Die ehemalige Komturei ist ein fünfgeschossiger Bau. Um den engen Innenhof gruppieren sich die Gebäudeteile, darunter wie bei den Burgen im Heiligen Land Hospiz und Kapelle.
Schon zur Zeit der Kreuzzüge widmeten sich die Johanniter neben dem Kriegsdienst der Krankenpflege. Faszinierende zwei Stunden vergingen wie im Flug, bevor die Museumsfreunde zur Mittagsrast zu dem nahegelegenen Berghaus auf dem 740 Meter hohen Dolmar aufbrachen. Neben einem Imbiss genoss man einen Rundblick über Gleichberge, Rhön und Thüringer Wald.
Führung mit der Pfarrerin
So gestärkt ging die Fahrt weiter in das nahegelegene Rohr zur Michaeliskirche. Hier wurde die Gruppe von Pfarrerin und ortskundiger Führerin begrüßt, die die die Besucher mit Geschichte und Ausstattung der ehemaligen Kirchenburg bekannt machten. Im 10. Jahrhundert diente sie als Pfalzkapelle der deutschen Könige und Kaiser. Höhepunkt der Pfalzgeschichte war 984 der Reichstag von Rohr, auf dem der von Bayernherzog, Heinrich dem Zänker, gekidnappte dreijährige Otto III. seiner Mutter Kaiserin Theophanu zurückgegeben wurde.
Im Inneren der Kirche ist die karolingische (815) Krypta sehenswert, die erst um 1900 wiederentdeckt wurde. "Schwedenköpfe" an den Kapitellen der zwölf Emporensäulen erinnern an den Retter der Reformation GustavII. Adolf.
Auf der Heimfahrt ließen die Museumsfreunde die vielfältigen Eindrücke dieses Tages bei einem Kaffee auf dem Jagdschloß Fasanerie bei Hermannsfeld ausklingen. red