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Der dritte Kantersieg


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Montag, 03. Oktober 2016

Brose Bamberg lässt auch gegen Tübingen nichts anbrennen und feiert beim Lo-Debüt einen 85:45-Erfolg.
Aleksej Nikolic zieht am Tübinger Alvaro Munoz (l.) energisch vorbei zum Korb. Foto: Daniel Löb


Gegen Frankfurt mit 29 Punkten Differenz gewonnen, die Braunschweiger in eigener Halle mit 48 Zählern Unterschied vorgeführt - da stellte sich vor dem Heimspiel gegen Tübingen bei vielen Bamberger Freaks eigentlich nur die Frage: Wie hoch fällt der Heimsieg des deutschen Meisters gegen die Walter Tigers aus? Um es vorwegzunehmen, es wurde wieder deutlich, am Ende stand ein 85:45 (47:24)-Erfolg. Weiter geht's für den Spitzenreiter am Freitag (18.30 Uhr) bei den noch ohne Sieg am Tabellenende stehenden Würzburgern.
Erstmals stand bei den Bambergern am Montag Neuzugang Maodo Lo auf dem Parkett. Dem 23-Jährigen war bei seinen Kurzeinsätzen nach der Verletzungspause aber deutlich anzumerken, dass er sich noch an die Bamberger Spielweise gewöhnen muss. Geschont wurde dagegen Nikos Zisis, der sich in Braunschweig leicht am Knöchel verletzt hatte. Seine Rolle übernahm Aleksej Nikolic, der wie schon in der Vorbereitung zu überzeugen wusste.
Der Meister legte los wie die Feuerwehr: Beim 12:0 nach knapp vier Minuten hatte die komplette Startformation gepunktet. Die Tübinger, die ihren verletzten Spielmacher Jared Jordan schmerzlich vermissten, leisteten sich gegen die aggressive Bamberger Defensive zahlreiche Ballverluste. Diese nutzten die Gastgeber zu einigen Schnellangriffen und zogen so bis auf 17:0 davon. Ein Dreier von Washburn bescherte den Schwaben dann nach fünf Minuten die ersten Punkte. Obwohl nicht alles nach dem Geschmack von Trainer Andrea Trinchieri lief, lagen die Hausherren nach dem ersten Viertel mit 29:7 vorn.
In den zweiten zehn Minuten schalteten die Brose-Basketballer dann einen Gang zurück, ohne die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Angetrieben von Nikolic, der zur Pause mit acht Zählern bester Werfer im Bamberger Team, in dem bereits zehn der zwölf eingesetzten Akteure gepunktet hatten, lief der Ball (10 Assists). Jetzt legten allerdings die Tübinger ihren Respekt ab und verloren das zweite Viertel nur mit 17:18.
Nach dem Seitenwechsel machte der hohe Favorit dann wieder Ernst: Nach zweieinhalb Minuten und einem 30-Punkte-Rückstand (26:56) war Tiger-Coach Tyron McCoy zu einer Auszeit gezwungen. Mit einem 65:34-Vorsprung ging's trotz einiger Unkonzentriertheiten für die Hausherren ins Schlussviertel.
Hier setzte Andrea Trinchieri vor allem auf seine Youngster, die den Vorsprung sogar noch ausbauten. Mit Lo und Lucca Staiger (2 Dreier) trugen sich auch noch die Spieler 11 und 12 in die Punkteliste ein, wobei nur Darius Miller und Nikolic im zweistelligen Bereich landeten.
"Ich war schon ein bisschen nervös, weil ich ja aufgrund der Nationalmannschaft und der Verletzung erst spät dazugekommen bin. Aber es hat riesigen Spaß gemacht, vor so einer tollen Kulisse zu gewinnen", betonte Maodo Lo am Ende.