Der Dorfbrunnen sprudelt wieder
Autor: Andreas Welz
Zilgendorf, Sonntag, 14. Oktober 2018
Ein neuer Brunnen wurde in der Zilgendorfer Dorfmitte in Betrieb genommen. Ein Sponsor baute den Trog, die Dorfgemeinschaft steuerte ehrenamtliche Leistungen bei und die Stadt Bad Staffelstein finanzierte den Rest.
Der Dorfbrunnen spendet wieder Wasser. Es ist nicht mehr der alte, sondern ein neuer Brunnen, der da sprudelt. Am Samstag wurde er in der Ortsmitte eingeweiht.
Die Einwohner des Staffelsteiner Gemeindeteils mit dem Vorsitzenden der Feuerwehr Thomas Quinger und dem Ortssprecher Stadtrat Jürgen Hagel (CSU) holten ein Stück Vergangenheit zurück in den 30-Seelen-Ort. Pfarrer Hans-Werner Alt segnete den Brunnen, Phillip Schäfer spielte Trompete und alle sangen das Frankenlied.
Thomas Quinger stellte fest: "Der Brunnen ist für uns von großer Bedeutung." Der alte Brunnen sei nicht mehr zu reparieren gewesen. Nun stehe der neue Brunnentrog in gleicher Größe und Gestaltung an der Stelle, an der der alte sich befand.
Der ursprüngliche Dorfbrunnen, sagte Quinger, sei 1929 von Karl Leuthäußer in der Dorfschmiede in Großheirath gebaut worden. Dessen Urenkel Roland Kern, Inhaber der Metallbaufirma Kern, habe den neuen Brunnen gebaut. Der Born sei früher von den Quellen bei den Weiden gespeist worden. Durch den Bau der ICE-Trasse sei nun ein neuer Zufluss aus Grundwasser und Regenwasser entstanden.
Viehtränke und Milchkühlung
Jahrzehntelang habe der Brunnen als Viehtränke gedient, aber auch als Brandschutzbehälter - und die Milchkannen wurden darin gekühlt. Heute werde das Wasser zum Gießen der Blumen und Gärten verwendet, sagte Quinger. "Die Zilgendorfer Kinder lernten hier das Schwimmen", erinnerte sich der Sprecher der Dorfgemeinschaft. Und nachts hätten sich die jungen Erwachsenen zu fortgeschrittener Stunde nicht nur an Wasserspielen erfreut.
Wasser als wertvolles Gut
Besinnliche Worte über das kostbare Gut Wasser sprach dann der Pfarrer von Altenbanz, Hans-Werner Alt. Dass der Brunnen immer noch Wasser spende, sei bei der extremen Trockenheit ein Wunder. Wasser sei die Grundlage jedes Lebens. Im Orient lebten die Menschen nur dort, wo es Wasser gebe. Die nordafrikanische Wüste sei ein blühendes Land gewesen, bis der Wald dort abgeholzt wurde. Auch die tropischen Wälder würden immer mehr der Habgier der Menschen und der skrupellosen Geschäftemacher zum Opfer fallen, so der Geistliche. Auch wir sollten unbedingt bei unserem eigenen Wasserverbrauch darauf achten, so wenig wie möglich davon zu verschwenden.
Viele halfen zusammen
Bad Staffelsteins Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) machte deutlich, dass der Stadtrat den Neubau des Brunnens einstimmig befürwortet hatte. Rund 6000 Euro seien investiert worden - ohne die Leistung des Bauhofs und die Eigenleistung der Bevölkerung einzuberechnen. Und schließlich sei die Unterstützung durch die Firma Kern zu loben, die den Brunnen zum Preis des alten von 1929 errichtet hätte, fügte er nicht ganz ernst gemeint hinzu. Er sei dafür dankbar, so Kohmann weiter, dass die Dorfgemeinschaft Zilgendorf den Wunsch eines neuen Brunnens an ihn herangetragen hatte.