Der Daten-Turbo kommt nun auf die Dörfer
Autor: Ralf Kestel
Ebern, Samstag, 23. Januar 2016
Der junge Mann aus Salmsdorf, der über unsere Facebook-Seite neidvoll nach Kirchlauter schaute, wo die schnellen Internetanschlüsse schon geschaltet wurden, muss sich noch ein weni...
Der junge Mann aus Salmsdorf, der über unsere Facebook-Seite neidvoll nach Kirchlauter schaute, wo die schnellen Internetanschlüsse schon geschaltet wurden, muss sich noch ein wenig gedulden: Sein Dorf und viele weitere im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Ebern kommen erst im Verlauf dieses Jahres in den Genuss von Datenleitungen mit bis zu 50 MBit/s. Die entsprechenden Aufträge unterzeichneten am gestrigen Freitag Vertreter der Telekom-Niederlassungen aus Nürnberg und Schweinfurt sowie die Bürgermeister Jürgen Hennemann, Ralf Nowak und Willi Sendelbeck.
Nächste Ausbaustufe folgt
Aufgrund des langwierigen Verfahrens bis zur Zuschussgenehmigung sind die Ausbaupläne aber bereits fertig. "Die Unterschriften sind der Startschuss, dass wir mit den Arbeiten beginnen. Die Firmen wollen loslegen", sagte Klaus Markert von der Telekom. Und die Tinte der Unterschriften war noch nicht getrocknet, geht's schon an die Planung für den Bauabschnitt, sagte Dirk Suhl, der Breitbandbeauftragte der VG Ebern. Nach dem nächsten Aufwasch sind dann Pfarrweisach komplett bis auf Herbelsdorf sowie Rentweinsdorf ohne Ottneuses angeschlossen.
In Ebern dagegen wird noch ein vierter Bauabschnitt nötig, der dann die Kernstadt umfassen wird, wo aktuell Übertragungsraten von 16 MBit/s möglich sind, also weniger als auf vielen Dörfern.
Dafür stehen aber keine Zuschüsse mehr zur Verfügung, weswegen das "der nächste finanzielle Kraftakt wird", wie Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) schwante. 490 000 Euro wurden bisher für die VDSL-Technik im Stadtgebiet investiert, wofür es einen 90-prozentigen Zuschuss des Freistaats gab. "Da kommen nochmals zwei Drittel hinzu", meinte Hennemann zur Restinvestition, für "die wir noch eine Lösung finden müssen". In Pfarrweisach werden mit Abschluss der Baumaßnahmen 450 000 Euro verbaut sein (90 Prozent Zuschuss), in 480 000 Euro.
Rentweinsdorf schlechter gestellt
Die Marktgemeinde bekommt nur 80 Prozent Zuschuss, weil "sie ihren Gewerbesteueransatz niedrig hält", wie Bürgermeister Willi Sendelbeck auf Nachfrage erfuhr.Zuständig für die Zuschussgenehmigung war laut Jürgen Hennemann die Regierung von Unterfranken in Würzburg, wo nur ein Mann mit allen Anträgen aus dem gesamten Regierungsbezirk befasst war. "Deshalb hat es in unserem Fall auch so lange gedauert."