Erscheint Martin Rauscher etwas überteuert, lässt er nach günstigeren Alternativen suchen.
Die unendliche Geschichte "Alte Bäckerei" nimmt weiter ihren Lauf. Obwohl Bürgermeister Martin Rauscher (ÜWN) gemäß Tagesordnung eine "Entscheidung über Planungsalternativen" haben wollte, wurde diese erneut verschoben auf die nächste Gemeinderatssitzung, um nochmals Varianten auszuloten.
Vertreter des Planungsbüros Linß & Pecher stellten mit Engelszungen redend Sanierungsmöglichkeiten vor. Der Bürgermeister blieb dabei bei seiner harten Linie: "Mit wenig Aufwand die Funktionalität der ,Alten Bäckerei‘ aufrechterhalten." Genannt wurden Kosten von 439 000 Euro bei einer Generalsanierung. "Wir müssen kleinere Brötchen backen", meinte dazu nochmals Rauscher, was auch die Meinung des Backvereins sei. Deshalb kam eine scheibchenweise Sanierung ins Gespräch, wobei hierbei von Kosten im ersten Schritt von 238 000 Euro die Rede war; diese Summe kann durch Eigenleistung des Bauhofes vermindert werden.
"Momentan ist der Kindergarten an der Belastungsgrenze angekommen", berichtete Rauscher in einem weiteren Tagesordnungspunkt. Der Gemeinderat rang nach Lösungen. Als Übergangslösung wurde angesehen und auch favorisiert, vier Container aufzustellen. Über andere Lösungen - genannt wurde auch die Nutzung der alten Schule - wird der Gemeinderat noch zu entscheiden haben. Deshalb wurde der Bürgermeister beauftragt, Alternativen mit Kostenvoranschlägen erarbeiten zu lassen.
Ein weiterer Streitpunkt war die Straßenbeleuchtung an der Bushaltestelle Schlossstraße. Nach längerer Diskussion musste ein Beschluss aus einer vorangegangenen Sitzung aufgehoben werden, der eine Stromversorgung beinhaltet hatte. Mit 8 zu 5 Stimmen wurde dem stattgegeben, da der Bürgermeister Kosten von knapp 10 000 Euro genannt hatte. "Das ist irrsinnig", meinte er. So beschlossen die Gemeinderäte, die Peitschenleuchte mit einem anderen Lampenkopf auszustatten, der mehr Helligkeit bringt.
Auch nach längerer Diskussion kam der Gemeinderat bei der Beratung über die Errichtung der Anbindung der Carl-Brandt-Straße an die CO 12 nicht zu einem Ergebnis. Bei einer Gegenstimme wurde dieser Punkt vom Bürgermeister in die nichtöffentliche Sitzung verschoben, die Beratung über die Buslinienführung und Haltestellen im Ort wurde vertagt.
Während die Haushalte der Verwaltungsgemeinschaft Grub am Forst und des Zweckverbandes Abwasserbeseitigung "Mittlerer Itzgrund" lediglich zur Kenntnis zu nehmen waren, war der Haushalt 2019 der Gemeinde Niederfüllbach zu beschließen. Geschäftsleiter Michael Heß trug die wichtigsten Daten und Zahlen vor. So sind unter anderem folgende Investitionen vorgesehen: Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit 800 000 Euro, städtebauliche Maßnahmen in Höhe von 500 000 Euro. 560 000 Euro sollen ausgegeben werden für die Erschließung des "Herrschaftsfeldes", für Kanalsanierungen 350 000 Euro und für den Brückenneubau am Beckenhaus 670 000 Euro. Die Finanzierung der Baumaßnahmen soll erfolgen aus Investitionszuweisungen von einer Million Euro, aus Rücklagenentnahmen in Höhe von 1,07 Millionen Euro, aus der Zuführung vom Verwaltungshaushalt in Höhe von 711 000 Euro und aus Kreditaufnahmen von 1,08 Millionen Euro. Letztere werden allerdings 2020 durch eine Sondertilgung wieder zurückgeführt. Im Verwaltungshaushalt der Gemeinde Niederfüllbach wird mit Gewerbesteuereinnahmen von 750 000 Euro gerechnet und mit staatlichen Zuweisungen über insgesamt 1,5 Millionen Euro. Zuweisungen für die Kindergärten sind in Höhe von 216 000 Euro angesetzt. Auf der Ausgabenseite schlägt Folgendes zu Buche: Kreisumlage 591 000 Euro, Schulbeiträge 118 000 Euro, Zuschuss für den Kindergarten 395 000 Euro, Umlage Abwasserzweckverband 157 000 Euro, VG-Umlage 393 000 Euro und Personalkosten 284 000 Euro.