Der BN lehnt Westumgehung ab und wirbt für die StUB
Autor: Johannes Höllein
Dormitz, Mittwoch, 17. April 2019
Bei einem Besuch in Dormitz zeigte sich der Landesvorstand des Bund Naturschutz stolz, Seite an Seite mit Bürgerinitiativen und Interessensgruppen - unter anderem auch Landwirte - zu stehen und unbeir...
Bei einem Besuch in Dormitz zeigte sich der Landesvorstand des Bund Naturschutz stolz, Seite an Seite mit Bürgerinitiativen und Interessensgruppen - unter anderem auch Landwirte - zu stehen und unbeirrt den seit einem halben Jahrhundert andauernden Kampf gegen Umfahrungsstraßen in Dormitz und Neunkirchen am Brand fortzuführen. Mit dem Schlachtruf "Betonflut stoppen" bekräftigten die Bündnispartner noch einmal ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Großprojekt, das große Eingriffe in schützenswerte Flächen wie Streuobstwiesen nötig machen und Naturschätze unwiederbringlich zerstören würde.
Die Zeitersparnis für Autofahrer auf einer solchen Umgehung wäre marginal und stehe in keinem Verhältnis zu einem drohenden Flächenverbrauch von nahezu 50 Hektar. Die BN-Führung warb stattdessen vehement für eine Verkehrswende. "Wir brauchen die Alternative einer energiesparenden, elektrischen Schienenbahn", sagte Richard Mergner, BN-Landesvorsitzender. Hier sei das die Stadt-Umland-Bahn, die bis Neunkirchen und weiter nach Eschenau zur Gräfenbergbahn gebaut werden müsse.
Deutliche Ablehnung
"Damit schützen wir das Klima sowie die Landwirtschaft und bewahren eine unserer schönsten Landschaften. Wir begrüßen die Initiative der 14 Bürgermeister von Gräfenberg bis Buckenhof, die sich für die StUB einsetzen", so Mergner. Um den Blechlawinen innerorts Herr zu werden, seien verschärfte Tempobegrenzungen und Fahrbahn-Rückbau probate Mittel.
Das Bündnis habe zahlreiche Veranstaltungen organisiert, darunter Kundgebungen, Fotoaktionen und öffentliche Vorträge. Es schrieb an den Obersten Rechnungshof, sprach mit Ministern, legte eigene Ausarbeitungen zu Alternativen und Gutachten zu relevanten Arten vor. In Dormitz gab es 560 Einwendungen bei etwa 800 Haushalten gegen das Projekt, in Neunkirchen waren es über 1400 bei 6000 Haushalten.
Die Bürger in Dormitz hätten, so die BN-Interpretation, mit 28 Prozent Zustimmung beim Volksbegehren für die Artenvielfalt ein Zeichen gesetzt. Sie meinten es ernst mit dem Naturschutz und wollten einer veralteten Verkehrsplanung keinen Raum mehr geben. johö