Druckartikel: "Der Beginn eines neuen Lebens"

"Der Beginn eines neuen Lebens"


Autor: Johanna Blum

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 30. Oktober 2015

Allerheiligen  Dekan Kilian Kemmer war beeindruckt von der großen Zahl der Gläubigen, die gestern auf dem städtischen Friedhof ihrer verstorbenen Angehörigen gedachten.
Auf dem Friedhof wurden die Gläubigen von der Stadtkapelle empfangen.  Fotos: Pauline Lindner


von unserer Mitarbeiterin Johanna Blum

Höchstadt — Viele Gläubige erwarteten bei strahlendem Sonnenschein am gestrigen Allerheiligentag auf dem Höchstadter Friedhof die Prozession, die nach dem Festgottesdienst in St. Georg betend durch die Straßen der Stadt gezogen war.
Im Gottesdienst, den Reinhard Döring an der Orgel festlich umrahmte, ging Dekan Kilian Kemmer auf den Dreiklang des Allerheiligenfestes ein: Idee, Ideal und Idol. Gott habe das Paradies für den Menschen - das Ideal - geschaffen und der Mensch habe es in der ihm geschenkten Freiheit zerstört. Gottes Idee sei es, dieses verlorene Paradies wenigstens ansatzweise wieder herzustellen. Die Ideen des Jesus von Nazareth seien Ideale und nachahmenswert. Idole im Sinne unseres Glaubens seien die Heiligen, aber auch ganz persönliche Vorbilder wie Eltern, Freunde, Lehrer, Priester, die uns den Weg zum Glauben zeigen.
Das Glaubensbekenntnis im Gottesdienst bildete die Brücke zum anschließenden Friedhofsgang. Nach einem Moment der Stille gedachte der Dekan mit den Versammelten in vier Stationen aller verstorbenen Priester, Seelsorger und Pfarrer, aller verstorbenen Angehörigen, aber auch aller Verstorbenen auf diesem Friedhof, für die niemand mehr betet. Zuletzt betete er für alle, die ein plötzlicher Schicksalsschlag mitten aus dem Leben gerissen hat.
Tief bewegt war Kemmer von der großen Anzahl der Friedhofsbesucher, besonders von den vielen jungen Leuten. Am Beispiel eines reifen Apfels am dürren Zweig erklärte er, dass sich jeder von uns schwer tue, der das Werden und das Vergehen der Natur nicht mit eigenen Augen verfolgen konnte, daran zu glauben. Er verglich es mit der Reife unseres Glaubens. An die Auferstehung zu neuem Leben zu glauben, sei genauso schwer. Kemmer: "Wie eine Ernte, so ist auch die Auferstehung in Gottes Herrlichkeit ein Wunder. Der Tod ist nicht das Ende sondern der Beginn eines neuen Lebens."