Den Wolf beim Namen nennen
Autor: Sebastian Schanz
Bamberg, Dienstag, 19. März 2019
SebastiaN SCHANZ Bamberg darf sich nach über 150 Jahren wieder Wolfsland nennen. Ein stattliches Tier pirscht durch den Oberhaider Wald. Schon werden Forderungen laut: Der erste bestätigte Wolf im Lan...
SebastiaN SCHANZ Bamberg darf sich nach über 150 Jahren wieder Wolfsland nennen. Ein stattliches Tier pirscht durch den Oberhaider Wald. Schon werden Forderungen laut: Der erste bestätigte Wolf im Landkreis sollte doch auch einen gescheiten Namen bekommen. Peregrinus - der Wanderer - schlägt ein Naturfreund vor. Oder wie wäre es mit Wolferl? Oder noch besser: Wolfi? Denn bisher ist nicht klar, ob es sich um einen männlichen oder einen weiblichen Wolf handelt.
Dann aber kommen Zweifel auf: Ist es tierethisch vertretbar, dem Oberhaider Wolf einen Namen zu geben? Denn die Recherche zeigt: Viele berühmte Tiere ereilte ein trauriges Schicksal. Bruno, der Problembär: erschossen an der Bundesgrenze. Knut, der kleine Eisbär: nach einem epileptischen Anfall in seinem Becken ertrunken. Dolly, das Klonschaf: an einer Lungenentzündung gestorben. Wer nach berühmten Wölfen sucht, landet schnell bei blutrünstigen Legenden wie der vom Tiger von Sabrodt, dem 1904 offiziell letzten in Deutschland erschossenen Wolf, oder der Bestie vom Gévaudan - die wohl eigentlich ein Löwe war.
Doch es gibt auch Geschichten mit Happy End, wie beim Astronauten-Schimpansen Ham oder Yvonne, der Kuh, die dachte, sie sei ein Reh. Sie - oder besser: es - lebt nun sorgenfrei auf einem Gnadenhof. Deshalb: Namensvorschläge bitte per E-Mail an redaktion.bamberg@infranken.de