Druckartikel: Dem VfL Frohnlach fehlen die Sponsoren und die Spieler

Dem VfL Frohnlach fehlen die Sponsoren und die Spieler


Autor: Michael Stelzner

Frohnlach, Sonntag, 01. Mai 2016

Der VfL Frohnlach steckt in der Krise: Denn der Verein für Leibesübungen, wie er offiziell heißt, hat einen wichtigen Sponsor verloren. Franz Stegner, ein E...
Im Bild von links Christiane Preißler, Klaus Schillig, Horst Eichhorn, Dritter Bürgermeister Jürgen Heymann, Herbert Kießling, Ulrich Engel, Renate Nemmert, Ulrich Kossack und Heinz Volk.  Foto: Michael Stelzner


Der VfL Frohnlach steckt in der Krise: Denn der Verein für Leibesübungen, wie er offiziell heißt, hat einen wichtigen Sponsor verloren. Franz Stegner, ein Ebersdorfer, der mit seiner Firma Stechert Sitzmöbel herstellt und damit schon weltweit Stadien ausgestattet hat, ist kurz vor der Vertragsunterzeichnung verstorben. Und seine Nachfolger, die wollten von dem geplanten Sponsoring Abstand nehmen.
Nur durch zähes Verhandeln konnte man einen Vertrag mit der Hälfte der geplanten Summe für ein Jahr abschließen. Und auch die Firma Willi Schillig reduziere ihr Engagement erheblich. In den letzten Jahren habe man bereits zwei Drittel der Zuwendungen verloren. Derart düster fiel die Bilanz der Sponsorengelder beim VfL aus.
In der kommenden Saison werde es nochmals drastischer. Dem Vorsitzenden Ulrich Kossack fiel es nicht leicht, bei der Jahresversammlung des Vereins über die Sorgen und Probleme zu sprechen. Er informierte auch darüber, dass es künftig nur noch eine Mannschaft geben werde, die in der Bayern- oder Landesliga spielen werde. Nach dem heutigen Stand sei eine zweite Mannschaft eher unwahrscheinlich, sagte der Vorsitzende.


Fusion ist im Gespräch

Der Vorstand suche bereits seit längerer Zeit Auswege aus dieser prekären Lage. Das Ziel für die Zukunft sei weiterhin, im Willi-Schillig-Stadion einen ansehnlichen Spielbetrieb aufrechtzuerhalten.
In der Versammlung wurde auch über eine Fusion gesprochen. Der VfL Frohnlach habe bereits ein Angebot bekommen, doch dieser Verein sei vom Ort her zu weit entfernt. Der Zweite Vorsitzende Klaus Schillig stellte klar, dass er und der Vorstand bis zum Zeitpunkt der Jahresversammlung kein Gespräch mit dem Nachbarverein Ebersdorf geführt hatte.
Er habe zu dem Verein und seinen Funktionären ein freundschaftliches Verhältnis - und in keiner Weise etwas gegen den Nachbarverein Ebersdorf. Sportlich habe der Verein in der Saison 2014/2015 die Ziele erreicht. Die erste Mannschaft schaffte den Klassenerhalt in der Bayernliga. Mit den bisherigen Platzierungen in der laufenden Spielserie sei man allerdings nicht zufrieden.
Als richtiger Schritt wurde der gemeinsame Spielbetrieb mit Ebersdorf bei den Alten Herren bezeichnet. Denn die Alten Herren aus Frohnlach wären allein nicht mehr imstande, Spielbegegnungen durchzuführen.
Ein großer Teil der jetzigen Mannschaft werde den VfL verlassen. Auch der Chefcoach und dessen Co-Trainer Alexander Weber sowie Physiotherapeut Holger Stummer und Spielleiter Roland Melzig werden ihre Tätigkeiten zum Saisonende beenden, informierte der Verein in der Versammlung.


Amtsnachfolger gesucht

Lukas Werner und Dominic Graf waren mit zwölf beziehungsweise elf Toren die besten Torschützen in der vergangenen Saison in der zweiten Mannschaft, wie Spielleiter Harald Knie berichten konnte. Bei den Spielen waren insgesamt 32 Spieler eingesetzt. Erfreut ist der Spielleiter darüber, dass einige neue Spieler zur Mannschaft gestoßen sind. Allerdings hätte man auch einige Abgänge zu verzeichnen gehabt und zusätzlich viele Verletzungen zu beklagen.
Von einer erfolgreichen Zusammenarbeit der Juniorenabteilungen von Ebersdorf und Frohnlach konnte Hilmar Trunzer berichten. Auch der Abteilungsleiter, der seit 25 Jahren an der Spitze der Jugendabteilung steht, möchte sein Amt in die Hände eines Nachfolgers legen.
Dritter Bürgermeister Jürgen Heymann (CSU) bedauerte, dass auch die Gemeinde Ebersdorf dem Verein aufgrund der angespannten Haushaltslage keine Zuschüsse gewähren könne. mst