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Defi sorgt für mehr Sicherheit


Autor: Dieter Hübner

Trebgast, Mittwoch, 15. Juni 2016

Manchmal entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Mehr als 100 000 Menschen erleiden jedes Jahr einen plötzlichen Herztod. Das sind doppelt bis dreimal so v...
Bürgermeister Werner Diersch (vorne, links) freute sich bei der Vorstellung des neuen Defibrillators am Badesee über eine Spende, die Christian Kauper (mit Scheck) im Namen der "Strohberta" überreichte. Rechts der Vorsitzende der Trebgaster Wasserwacht und der Zweite Bürgermeister Albert Kolb Foto: Dieter Hübner


Manchmal entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Mehr als 100 000 Menschen erleiden jedes Jahr einen plötzlichen Herztod. Das sind doppelt bis dreimal so viele wie bei Verkehrsunfällen sterben.
Die Ursachen - Kammerflimmern und andere Herzrhythmusstörungen - können mit Elektroschocks wirksam bekämpft werden. Voraussetzung für den Erfolg dieser Schockbehandlung ist der rechtzeitige Einsatz des Defibrillators.
Denn mit jeder Minute, die vergeht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um bis zu ein Prozent. Und schon nach drei Minuten setzt das Absterben der Gehirnzellen ein. Entscheidend ist demnach, dass im entsprechenden Moment ein Defibrillator zur Hand ist.
Deshalb hat der Gemeinderat mit der Anschaffung eines frei zugänglichen und von jedermann bedienbaren Defibrillators einen weiteren großen Schritt in Richtung Sicherheit im Ort gemacht. "Als optimaler Standort wurde der Eingangsbereich des Badesees festgelegt, weil sich dort jährlich die meisten Menschen aufhalten", begründete Bürgermeister Werner Diersch diese Wahl. Nach Beratung mit dem BRK Kulmbach wurde der Typ "LifePak CR plus" als das am besten geeignete Gerät ausgewählt und, rechtzeitig zum Beginn der Badesaison, an der Außenwand des Wirtschaftsgebäudes angebracht. Schilder im Ort und an den Sportanlagen sollen auf dieses Rettungsgerät hinweisen.
Egal, wo im Ort etwas passiert: Im Notfall sollte niemand davor zurückschrecken, das Gerät zu nutzen. Entscheidend bei der Defibrillation ist der frühestmögliche Einsatz, da die durch das Kammerflimmern hervorgerufene Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff binnen kurzer Zeit zu massiven neurologischen Defiziten führen kann. Da durch das Warten auf den Notarzt oftmals zu viel Zeit verstreicht, werden diese automatisierten Defibrillatoren (AEDs) zunehmend in öffentlich zugänglichen Gebäuden aufgestellt. Sie wurden so entwickelt, dass sie auch von Laien bedient werden können.
Sobald ein AED beim Patienten aufgesetzt und eingeschaltet wird, ist er selbsterklärend. Entweder per Sprachausgabe oder per Monitor gibt das Gerät genaue Anweisungen, was zu tun ist. Durch den Einsatz des gleichen Typs bei den Rettungsdiensten des BRK Bayreuth und Kulmbach können die ermittelten Daten auch im Klinikum ausgelesen werden. Trotzdem sollte natürlich vor der Benutzung des AED der Notruf 112 abgesetzt werden.
Das Team der "Strohberta" hat diese Aktion wesentlich unterstützt. Die zehn Jungs, die traditionell an Weihnachten durch den Ort ziehen, haben aus den dabei gesammelten Spenden 500 Euro zur Realisierung dieser Sicherheitsmaßnahme beigetragen. hd