DDM zeigt "freiheitsliebenden Geist der Bayern"
Autor: Werner Reißaus
Neuenmarkt, Dienstag, 10. Juli 2018
"200 Jahre Bayerische Verfassung - Was blieb von 1818?" Mit diesem Titel eröffnete Verbandsvorsitzender und Landrat Klaus Peter Söllner eine Wanderausstellung, die bis Ende Juli im Deutschen Dampfloko...
"200 Jahre Bayerische Verfassung - Was blieb von 1818?" Mit diesem Titel eröffnete Verbandsvorsitzender und Landrat Klaus Peter Söllner eine Wanderausstellung, die bis Ende Juli im Deutschen Dampflokomotiv-Museum (DDM) zu sehen sein wird. Das Jahr 2018 gibt laut Landrat Söllner Gelegenheit, auf 200 Jahre bayerische Geschichte zurückzublicken, in denen die Durchsetzung von Grundrechten und Demokratie ein langer und manchmal schwieriger Weg gewesen ist: "Dieses Jubiläumsjahr hat sich die Klasse 10f der Carl-von-Linde-Realschule angenommen und zusammen mit ihrer Lehrerin Alexandra Kögel eine Wanderausstellung konzipiert. Wir blicken zurück auf eine Erfolgsgeschichte sondersgleichen, aus der sich der freiheitsliebende Geist der Bayern entwickelt hat."
Die Anregung zur Wanderausstellung lieferte der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Oberfranken, Johannes Koller, der auch zur Eröffnung kam. Söllner verwies auf einen wichtigen Grundstein, der die Verfassung von 1818 von der früheren Fassung von 1808 deutlich unterscheide: die Möglichkeit der Bürger, sich auch aktiv in die Politik einzubringen, statt nur Rechte und Freiheiten zu erlangen: "Zuerst als Ständeversammlung mit noch deutlichen demokratischen Makeln entwickelte sich hier das Parlamentswesen, in dem tatsächlich das Volk der Souverän ist. Hier hat man die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen, sich zu engagieren, Dinge zu bewegen und sich für seine Anliegen einzusetzen." Diese Verfassung musste aber erfahren, dass einmal garantierte Rechte auch wieder genommen werden können.
So wurden Mitbestimmung, freie Religionsausübung, Grund- und Freiheitsrechte von den Nationalsozialisten mit Füßen getreten und damit wurde nach der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg eine Neuerstellung einer bayerischen Verfassung nötig. Dazu Landrat Söllner: "1946 - viel früher als das Grundgesetz - denn Deutschland sollte von unten nach oben wieder aufgerichtet und demokratisiert werden, entstand eine neue Fassung mit noch mehr Bürgerbeteiligung, mehr Rechten und mit einer Verpflichtung: Die Demokratie und die Rechte, die sie mit sich bringt, vehement gegen alle Angriffe zu verteidigen." Man könne heute sagen: "Es waren 72 sehr gute Jahre für unser Land und für seine Menschen."