Das Wichtigste ist ein offenes Herz
Autor:
Michelau, Sonntag, 24. Juli 2016
Für zwei Klassen der Johann-Puppert-Schule ist der Schulweg vorerst beendet.
Der Song "Zeit zu gehen" der deutschen Pop-Rock-Band Unheilig bildete das Intro zur Entlassfeier der Neuntklässler an der Johann-Puppert-Schule. Zwei Klassen verlassen die Schule. Zu ihnen gehören die Schüler aus der "normalen" 9A und die Absolventen der eCn-Klasse, die die extra Chance genutzt hatten, um auf diesem Weg einen regulären Schulabschluss zu erwerben. Viel Applaus gab es von den zahlreichen Ehrengästen, den stolzen Eltern und Lehrkräften für die Entlassschüler, die sich paarweise dem Publikum vorstellten.
Antwort auf weiteren Lebensweg
Religionsübergreifend gestaltet war die religiöse Besinnung mit der Tobias Kielbassa als orientierungssuchender Schüler und der biblische Prophet Elija, verkörpert vom Religionspädagogen Ralf Lehnert, eine Antwort auf den weiteren Lebensweg der Schüler suchten.
Die Antwort gipfelte im "Hör auf die Stimme" von Mark Forster und DJ Felix Jaehn. So weiß ich am besten, was gut für mich ist: "Das Wichtigste ist ein offenes Herz." Ein Gedanke, den auch die Klassleiterin Silke Fischer ihrer 9A immer wieder vermittelt hatte. Verbunden mit dem Segen erhielt jeder Entlassschüler zwei Engelsfiguren, die ihn an den Tag der Entlassung erinnern sollten.Als Vertreter der Gemeinde gratulierte Bürgermeister Helmut Fischer den Schülern zu ihrem erfolgreichen Abschluss. "Sie werden aber sicher merken", so Fischer, "dass mit so einem Schulabschluss das Lernen noch nicht beendet ist." Damit rief er die Schüler auf, in ihrem Bemühen vorwärtszukommen nicht nachzulassen. Die Rolle der Kirche als Partner der Schule stellte Dekan Johannes Grün-wald heraus. Er wies auf den gemeinsamen Wortstamm von Feiern und Ferien hin. Beides bedeute eine freie Zeit, um sich auf das Wichtige im Leben zu besinnen.
Auch Schulamtsdirektor Norbert Hauck ging auf den Einfluss der Schulausbildung für das weitere Leben ein. Gute Schulleistungen mögen eine gute Grundlage für das weitere Leben sein, aber sie seien keine Garantie für den Lebenserfolg. "Wer etwas vermeiden will, sucht Gründe, wer etwas erreichen will, sucht Wege," gab er den Schülern mit auf den Weg.
Fetzig präsentierte der Chor der 3. und 4. Klasse sein "Schnick, schnack, schnuck", ein Spiel, das vom Zufall bestimmt wird. Den Gedanken griff Schulleiterin Alexandra Kober auf mit dem Hinweis, dass das Zufallsprinzip fürs Leben weniger geeignet sei. Ziele setzen, Ruhe bewahren bei Misserfolg, Hilfe suchen, den Mitmenschen sehen, sich in der Gemeinschaft engagieren und auf die nötigen Phasen der Erholung achten, charakterisierte sie als wichtige Erfolgsgaranten, wobei natürlich auch das berühmte Quentchen Glück nicht fehlen sollte.
Einblick in ihre letzten Schuljahre vermittelte die humorige Bilderpräsentation, mit der Anna-Lena Jakob und Vanessa Pöhner für die 9A und Tatjana Schröder und Eugen Neimann für die eCn-Klasse die Höhepunkte ihres Schülerlebens in Erinnerung riefen. Kennenlern-Frühstück, Projekttag im Klettergarten, Betriebspraktika, Abschlussfahrt nach Berchtesgaden und nicht zuletzt die stressige Vorbereitung auf den Quali waren nur einige der Schlüsselereignisse. Als international entpuppte sich dabei die eCn-Klasse, deren Schüler nicht nur aus dem ganzen Landkreis kamen, sondern auch aus Ländern wie Syrien, Ukraine, Tschetschenien, was zunächst zu einer babylonischen Sprachverwirrung führte. Dennoch schlossen am Ende zehn Schüler die Klasse erfolgreich ab.
Es war ein unterhaltsamer Rückblick und er gipfelte in der Frage der Schüler: "Wie soll das alles ohne uns hier weitergehen?" Mit Blumengeschenken bedankten sich die Entlassschüler bei ihren Lehrkräften und al-len, die sie betreut hatten.
Mit der Zeugnisausgabe wurde es ernst. Die beiden Klassleiter Silke Fischer und Roland Löffler überreichten die Zeugnisse. Ein ganz besonderer Moment war dabei die Ehrung der Schulbesten. Tatjana Schröder wurde als beste Schülerin der eCn-Klasse ausgezeichnet. Ganz besonders stolz ist die Schule auf die Leistung von Vanessa Pöhner aus der 9A. Sie war mit einem Notenschnitt von 1,3 sogar die Beste im gesamten Schulamtsbezirk Lichtenfels. Eine respektable Schulleistung krönte Tatjana Schröder aus der eCn-Klasse mit einem Notenschnitt von 1,9.
Zu den Erfolgen der Schüler gratulierte auch die Vertreterin des Elternbeirats der Mittelschule, Diana Schorn. Jeder von ihnen erhielt einen Gedenkstein, der als "Grundstein" für den weiteren Lebensweg an den Tag der Entlassung erinnern soll. Wehmut schwang nicht nur bei der Verabschiedung der Schüler mit, sondern auch bei der Verabschiedung von Lehrkräften und Mitarbeitern, die die Schule am Ende des Schuljahres verlassen. Zu ihnen gehört auch die stell-vertretende Schulleiterin Silke Fischer, die an die HOS in Lichtenfels wechselt. Herzlich verabschiedet wurden darüber hinaus Jane Wächter und Marny Mühlhaus.