"Das war ein echter Notfall"
Autor: Evi Seeger
Pommersfelden, Mittwoch, 29. November 2017
Es hätte auch ganz anders ausgehen können! Dann nämlich, wenn man den Fahrer des Kleintransporters, der Sonntagnacht auf dem Wiesenweg bei Pommersfelden im ...
Es hätte auch ganz anders ausgehen können! Dann nämlich, wenn man den Fahrer des Kleintransporters, der Sonntagnacht auf dem Wiesenweg bei Pommersfelden im Hochwasser liegen blieb, nicht zu Hause angetroffen hätte. In diesem Fall, so ein am Einsatz Beteiligter, hätte man das Hochwasser und die Ebrach mit Tauchern nach der vermissten Person absuchen müssen. Dann wäre es ein echter Großeinsatz geworden. So aber sei das nach einem solchen Notruf Mindestmögliche getan worden.
Den Einsatz von zehn Fahrzeugen, Sirenenalarm, Blaulicht und Martinshorn hatte ein Pommersfeldener Bürger und Leser unserer Zeitung kritisiert, der sich aus dem Schlaf gerissen sah. Gleichzeitig stellte er die Frage, wer denn die Kosten für diesen "unnötigen Aufwand" zu tragen habe.
Wie Kreisbrandinspektor Friedrich Riemer auf Nachfrage deutlich machte, hat sich der Leser schon bei den Löschfahrzeugen verzählt: Nur zwei Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Pommersfelden - nicht die Wehren aus Sambach und Steppach - seien am Einsatzort gewesen. Hinzu kamen die Rettungsfahrzeuge des BRK, die Fahrzeuge von Wasserwacht und DLRG, sowie die Polizei.
"Das war ein echter Notfall. Mit welcher Berechtigung hätte man mit weniger Fahrzeugen hinfahren sollen?", sagt Riemer. Die Zusammenstellung der Einsatzmittel erfolge aufgrund der Alarmierung. Der Notruf in der Leitstelle habe (wörtlich) gelautet: "Pkw im Hochwasser mit Person drin."
Man wisse weder, was man im Hochwassergebiet antreffe, ob das Fahrzeug im Graben liege und ob die Person auf dem einfachen Weg befreit werden könne. Die Sirene müsse gehen, um die Feuerwehr zu alarmieren. Den "stillen Alarm" gebe es in Pommersfelden noch nicht, so Riemer.
Da es sich um einen Hilfeleistungseinsatz mit "Personen in Not" gehandelt habe, würden keine Kosten anfallen. Lediglich auf den Spritkosten blieben Gemeinde und Einsatzkräfte "sitzen". Der medizinische Einsatz werde mit der Krankenkasse abgerechnet. Ob auch die Wasserwacht an die Krankenkasse herantreten werde, konnte der Kreisbrandinspektor nicht sagen.