Das Unwetter hat ein Nachspiel
Autor: Christian Licha
Gädheim, Freitag, 19. Oktober 2018
Nach einem Unwetter im August ist der Bach in Gädheim übergelaufen und hinterließ Massen von Schlamm. Ist der Kanal nicht groß genug? Diese Frage verursachte nun eine Diskussion in der Bürgerversammlung.
Das schwere Unwetter im August war das beherrschende Thema bei der Bürgerversammlung am Donnerstag in Gädheim, zu der rund 50 Bürger und Gemeinderäte den Weg ins Sportheim gefunden hatten. In kürzester Zeit waren damals große Regenmengen niedergegangen. Etliche Kanäle konnten das Wasser nicht mehr fassen, der Bach lief über und schließlich durch die Bachgasse bis zum Sportheim oberirdisch.
Bürgermeister Peter Kraus (CSU) lobte das schnelle Eingreifen der Feuerwehr und die Nachbarschaftshilfe. Sogar die Jüngsten hatten mit den Eltern mitgeholfen, den Kindergarten von den Schlammmassen im Hof zu befreien.
Reicht der Kanal überhaupt aus?
In der Diskussion zweifelten kritische Bürger an, ob der Kanal im Gebiet "Eichelberg I" genügend dimensioniert sei. Ein Anwohner beklagte, dass er bereits viermal in diesem Jahr Wasser im Keller hatte. Bürgermeister Kraus teilte mit, dass der Kanal zwar aus den 1970er Jahren stamme, aber groß genug für ein hundertjähriges Regenereignis sei, selbst wenn man den Anschluss anderer Baugebiete an diesen Kanal berücksichtigt. Seit den 1980er Jahren war die Regenmenge nicht mehr so groß wie jetzt. Eine Rückstauklappe und der vorgeschriebene Putzschacht könnten Abhilfe schaffen, erklärte Bürgermeister Kraus. Eine Anwohnerin führte aus, dass von einem landwirtschaftlichen Zufahrtsweg aus jede Menge Schlamm auf ihr Grundstück floss. Kraus versicherte, dass man sich der Sache angenommen habe, aber eine Lösung ganz schwierig sei. Selbst wenn man ein Stück des Hohlweges asphaltiert, komme Schlamm aus dem Hohlweg den Berg hinunter. Wie wichtig eine gut funktionierende Feuerwehr ist, habe das Ereignis gezeigt. Deshalb hob der Bürgermeister den Zusammenschluss der Feuerwehren von Gädheim und Ottendorf hervor: die absolut richtige Entscheidung. Gemeinsam könne man mehr bewirken. Zusammenarbeit und Miteinander klappten hervorragend.
Aktuell wurde bereits mit der Planung des neuen Feuerwehrgerätehauses begonnen, das künftig auch den Bauhof beherbergen soll. Dies war nötig, da die bestehenden Feuerwehrhäuser keine Anbaumöglichkeiten bieten und eine Sanierung unwirtschaftlich wäre. Noch vor Ende des Jahres soll ein Architekt gewählt werden, der das Vorhaben plant und betreut. Es fanden einige Besichtigungen statt. Das neue Domizil der Feuerwehr soll am östlichen Ortseingang unterhalb der Grundschule stehen. Die Planung soll bis Ende 2019 fertig sein, so dass der Bau im Laufe 2020 begonnen werden kann.
17 von 18 Bauplätzen verkauft
Im Baugebiet "Eichelberg III" wurden von den 18 Bauplätzen 17 verkauft. Auch für den letzten Bauplatz seien Interessenten da. Elf Häuser werden aktuell gebaut oder sind bezogen. Für weitere vier Häuser liegen die genehmigten Bauanträge vor. 2019 kommen Neubauten hinzu, da die Bauverpflichtung bei zwei Jahren ab Kauf liegt.
Dank der unkomplizierten Zusammenarbeit mit der unterfränkischen Überlandzentrale habe man in ganz Gädheim die Straßenbeleuchtung auf LED umstellen können, sagte das Gemeindeoberhaupt. Insgesamt wurden bei der Umrüstung 47 komplette Leuchtenköpfe und 38 Langfeldleuchten ausgetauscht. Das spart über 60 Prozent Energie - im Jahr sind das rund 3000 Euro weniger Stromkosten für die Straßenbeleuchtung. Somit sind die Investitionen in nur etwas mehr als acht Jahren amortisiert.